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Good bye, Syrien. Die USA haben mit ihrem Truppenabzug begonnen.

© Delil Souleiman/AFP

Trumps Nahostpolitik: Amerika - Supermacht außer Dienst

Der Abzug der US-Soldaten aus Syrien macht deutlich: Amerikas Zeit im Nahen Osten ist abgelaufen. Der Ruf der Supermacht leidet schon lange. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christian Böhme

Es war einmal ein einflussreiches Amerika. Dessen Wort hatte im Nahen Osten Gewicht. Doch diese Geschichte von Macht und Einfluss ist Vergangenheit.

Schon unter Barack Obama haben die USA den Rückzug angetreten. Unter seinem Nachfolger Donald Trump endet nun Amerikas Jahrhundert in der Region. Warum sich dauernd eine blutige Nase holen? Bringt doch nichts ein.

Diese Mischung aus Desinteresse und Frust hat wohl auch den Ausschlag dafür gegeben, dass der US-Präsident seine Soldaten aus Syrien zurückbeordert. Und warten will er nicht. Der Abzug hat am Freitag offenkundig begonnen.

Den Schaden begrenzen

Der Ruf der USA hatte da schon seit einiger Zeit gelitten, doch Trumps Ankündigung machte allen klar: Mit den USA braucht keiner ernsthaft mehr zu rechnen.

Nun hat sich Außenminister Mike Pompeo auf Nahostreise begeben, um den Schaden zu begrenzen. Seine Rede in Kairo hatte am Donnerstag denn auch einen recht pathetischen Titel „Eine Kraft für das Gute – Amerika belebt den Nahen Osten“.

Russland gibt die Richtung vor

Das klingt nach Leidenschaft und Ehrgeiz. Nur mag dem niemand Glauben schenken. Klar, noch ist Amerika nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden.

Aber wer in der Region heute etwas erreichen will, geht lieber eigene Weg oder setzt sich mit Russland ins Benehmen. Supermacht Amerika? Das war einmal.

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