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Tschechien: Armee zieht Stacheldraht um Areal für Raketenschild

Nach mehreren Protestaktionen hat die tschechische Armee am Dienstag damit begonnen, einen riesigen Stacheldrahtzaun um das Gebiet für den geplanten US-Raketenschild zu ziehen.

Die Absperr-Aktion könne Tage dauern, sagte ein Militärsprecher während eines für die Presse organisierten Besuchs auf dem Gelände bei Misov. Für künftige Demonstranten solle es "sehr schwierig" werden, den mehrere Kilometer langen Schutzzaun zu überwinden. Zuletzt hatte die Polizei am Montagnachmittag Aktivisten von dem Areal abgeführt. Zuvor war es bereits mehrfach zu Demonstrationen gegen die für Tschechien vorgesehene Radaranlage gekommen.

Laut Meinungsumfragen sind etwa zwei Drittel der Tschechen gegen das US-Abwehrsystem, dessen Raketenstellungen in Polen stationiert werden sollen. Die USA und Tschechien hatten beim Nato-Gipfel in Bukarest Anfang April ein Abkommen über den umstrittenen Raketenschild erzielt. Die US-Radaranlage zur Ortung von Raketen soll demnach in Verbindung mit anderen US-Anlagen zur Raketenabwehr in Europa und den Vereinigten Staaten stehen. Russland ist strikt gegen das geplante Raketenabwehrsystem in Osteuropa. Washington hatte Moskau mehrfach versichert, dass sich das Projekt nicht gegen Russland, sondern gegen mögliche Angriffe aus Staaten wie dem Iran richte. (mhz/AFP)

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