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Politik: Tschetschenien-Konflikt eskaliert - das russische Militär verstärkt seine Bombardements

Nach der Besetzung des nördlichen Tschetscheniens durch Bodentruppen hat das russische Militär die Luftangriffe auf Rebellenstellungen in der abtrünnigen Kaukasus-Republik massiv verstärkt. Die Attacken würden bis zur "völligen Liquidierung der Rebellen" fortgesetzt, sagte der Kommandierende der Luftstreitkräfte, Generaloberst Kornukow.

Nach der Besetzung des nördlichen Tschetscheniens durch Bodentruppen hat das russische Militär die Luftangriffe auf Rebellenstellungen in der abtrünnigen Kaukasus-Republik massiv verstärkt. Die Attacken würden bis zur "völligen Liquidierung der Rebellen" fortgesetzt, sagte der Kommandierende der Luftstreitkräfte, Generaloberst Kornukow. Zwei Wochen nach dem Einmarsch der Truppen sei nun die Hauptaufgabe die Unterstützung der Bodentruppen aus der Luft. Die Rebellen gingen nach tschetschenischen Angaben zum Gegenangriff über und drängten die Truppen entlang des strategisch wichtigen Flusses Terek zurück.

Russische Kampfjets hätten seit Beginn der Kämpfe im Nordkaukasus im August in den Republiken Dagestan und Tschetschenien mehr als 2000 Einsätze geflogen, sagte Kornukow. Nach Angaben des tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow wurden seit Beginn des russisches Einmarsches in Tschetschenien vor zwei Wochen auf tschetschenischer Seite 27 Mann getötet. Dagegen seien mehr als 200 russische Soldaten gefallen, sagte er der "Wremja MN".

Maschadow zeigte sich überzeugt, dass Moskau mit Tschetschenien verhandeln werde: "Sie (das Militär) denken jetzt, warum nicht wie die Nato im Kosovo kämpfen. Aber sie können und werden keinen militärischen Erfolg davontragen." Moskau hat Gesprächsangebote Maschadows abgelehnt.

Nach den Worten des früheren russischen Ministerpräsidenten Tschernomyrdin gibt es für Tschetschenien "nur eine militärische Lösung". Wenn dies nicht gelinge, werde sich binnen kurzem "der explosive Krisenbogen bis nach Afghanistan, Usbekistan und Kirgisien ausweiten", sagte Tschernomyrdin am Rande des Deutsch-Russischen Forums in Berlin dem Tagesspiegel. Der Terror der Islamisten sei "die Pest des 20. Jahrhunderts", rief der Präsidentschaftskandidat erregt aus. "Dafür gibt es nur eine Lösung: vernichten!" Seinen Ausführungen war zugleich eine gewisse Ratlosigkeit zu entnehmen. Militärische Hilfe der Nato schloss er aber aus. Russland führe "keinen Krieg gegen das tschetschenische Volk: Es wird keine Eroberung von Ortschaften geben."

cvm

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