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Türkei: Ex-Ministerpräsident Ecevit gestorben

Der frühere türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit ist tot. Der 81-Jährige sei am Sonntagabend wegen eines Versagens der Atem- und Kreislauffunktionen gestorben. Der ehemalige Regierungschef ordnete auch die Zypern-Invasion an.

Ankara - Ecevit war seit Mai an den Folgen einer schweren Hirnblutung behandelt worden. Der Politiker der Linken galt in seiner Heimat als Vater der Sozialdemokratie, überzeugter Nationalist und Symbol der Rechtschaffenheit. Der 1925 geborene Sohn einer bürgerlichen Familie aus Istanbul hatte zunächst als Journalist gearbeitet, bevor er in der damaligen sozialdemokratischen Partei Karriere machte und 1966 ihr Generalsekretär wurde.

Ecevit prägte fast vier Jahrzehnte lang das politische Leben der Türkei und führte dabei fünf Mal die Regierung. In seine Amtszeiten fielen wichtige Entscheidungen wie 1974 die Militärintervention im Norden Zyperns in Reaktion auf einen griechisch-zyprischen Putsch. In den 80er Jahren musste er eine jahrelange Haftstrafe absitzen, weil er sich gegen das Militär aufgelehnt hatte. Während seiner letzten Amtszeit von 1999 bis 2003 rutschte die Türkei in eine Rezession und anschließend in eine politische Krise. Seine regierende Demokratische Linkspartei erlitt darauf bei der Parlamentswahl im November 2003 eine verheerende Niederlage und holte nicht ein einziges Mandat. Einen Tag danach trat Ecevit als Regierungschef zurück. (tso/AFP)

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