Ein Gericht in Istanbul hat Medienberichten zufolge die umstrittenen Bebauungspläne für den Gezi-Park gekippt, an der sich die wochenlangen Massenproteste in der Türkei entzündet haben. Das Gericht sei damit einem Antrag unter anderem der Istanbuler Architektenkammer gefolgt, berichtete die „Hürriyet Daily News“. Die Entscheidung sei bereits im vergangenen Monat getroffen, aber erst am Mittwoch veröffentlicht worden.
Die landesweite Protestwelle in der Türkei hatte sich Ende Mai an der brutalen Räumung eines Protestlagers im Gezi-Park entzündet. Die Regierung plant dort den Nachbau einer osmanischen Kaserne, in der es Wohnungen, Geschäfte oder ein Museum geben soll. Inzwischen richten sich die Demonstrationen aber vor allem gegen den autoritären Regierungsstil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Die Regierung hat angekündigt, einen gerichtlich verfügten Baustopp im Gezi-Park im Taksim-Platz in Istanbul zu akzeptieren.
Unklar blieb, ob die am Mittwoch bekannt gewordene Entscheidung des Istanbuler Gerichts endgültig ist. Der Park ist derzeit von Polizisten abgeriegelt und für die Öffentlichkeit gesperrt. (dpa)

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