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Politik: UCK-Unterstützung für NATO?

PARIS (ebo).Die Kosovo-Untergrundarmee UCK berät die NATO bei ihren Luftangriffen.

PARIS (ebo).Die Kosovo-Untergrundarmee UCK berät die NATO bei ihren Luftangriffen.Dies melden mehrere französische Medien unter Berufung auf ihre Kriegskorrespondenten im Kosovo.Ein UCK-"Kapitän" habe der NATO Informationen über mögliche Angriffsziele gegeben, meldete gestern der Radiosender "Europe 1".Die UCK habe die NATO auch vor der Deportierung der Kosovo-Albaner gewarnt, behauptet "Radio France Internationale".Doch die Allianz habe der selbsternannten "Befreiungsarmee" nicht geglaubt.

Der französische Verteidigungsminister Alain Richard wollte diese Informationen am Donnerstag nicht bestätigen.Ihm sei von einer Koordinierung der Angriffsziele mit der UCK nichts bekannt, so Richard.Ebensowenig sei er in Pläne eingeweiht, Belgrad über das benachbarte Ungarn anzugreifen.Allerdings dürfe man "nichts ausschließen".Französische Journalisten hatten von angeblichen Überlegungen berichtet, eine Bodenoffensive aus dem neuen NATO-Staat Ungarn zu starten.

Richard verteidigte die Entscheidung, Jugoslawien durch Luftangriffe zu schwächen.Dies sei die "effizienteste Strategie"; sie dürfe nicht infrage gestellt werden.Die Luftangriffe hätten die Mobilität der serbischen Truppen entscheidend verringert und seien im Begriff, das Kräfteverhältnis zugunsten der NATO umzukehren.Zwar verfüge Belgrad immer noch über rund 90 Prozent seines Heers, so Richard.Jedoch sei das "Nervensystem" der serbischen Streitkräfte geschwächt; nun gehe es darum, sie zu "paralysieren".

Frankreich halte an dem Ziel fest, den serbischen Repressionsapparat zu zerstören, erklärte Richard weiter.Der Einsatz von Bodentruppen sei nicht geplant; allerdings gelte es, das Kosovo in einer späteren Kriegsphase terrestrisch zu sichern.Der französische Verteidigungsminister teilte mit, daß nunmehr auch serbische Medien angegriffen werden.Radio und Fernsehen in Belgrad seien "extrem gefährliche Waffen" im Propagandakrieg.

Ausdrücklich bekannte sich Richard zur NATO.Sie sei das "angemessene Werkzeug"; Europäer und Amerikaner seien absolut gleichberechtigt.Allerdings gebe es einen kleinen Unterschied, merkte Generalstaatschef Kelche an: Frankreich plane im Gegensatz zu den USA auch eigene Verluste ein.

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