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Politik: Über die Leichtigkeit, an zwei Fronten Frieden zu schließen (Kommentar)

Es ist schwierig, an zwei Fronten zu kämpfen. Aber es ist leicht, an zwei Fronten Frieden zu schließen.

Es ist schwierig, an zwei Fronten zu kämpfen. Aber es ist leicht, an zwei Fronten Frieden zu schließen. Allerdings müssen dafür drei Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens müssen beide Verhandlungspartner zeitlich unter Erfolgsdruck stehen; zweitens dürfen sie sich nicht mögen; und drittens müssen sie Angst davor haben, dass zuerst mit der anderen Seite Frieden geschlossen wird. Auf den Nahen Osten übertragen heißt das: Israel befindet sich in einer komfortablen Lage. Falls die Gespräche mit den Syrern stocken, kann sich Ministerpräsident Ehud Barak den Palästinensern zuwenden - und falls es mit denen mal nicht klappt, kann er wieder Damaskus Avancen machen. Auf jeden Fall hat Barak immer einen Zeigefinger frei, um entweder die eine oder die andere Seite zu beschuldigen, verbohrt zu sein. So war es denn auch kein Zufall, dass just in dem Moment, als im amerikanischen Shepherdstown die ersten Probleme zwischen Syrern und Israelis auftauchten, ein Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis gemeldet wurde. Geschickt drückt Barak seit seinem Amtsantritt aufs Tempo, indem er Syrer und Palästinenser gegeneinander ausspielt. Die Dynamik dieses Prozesses gleicht der Reise nach Jerusalem - bloß dass Israel diesmal einen Stammplatz hat.

mal

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