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Überblick: Die wichtigsten Politiker Israels

Nach dem Ende der Ära Scharon in Israel dürften andere israelische Politiker eine maßgebliche Rolle spielen. Vier Kurzporträts

Ehud Olmert:

Der 60-jährige Finanzminister gilt als Vertrauter und rechte Hand von Ariel Scharon. Seit dessen Schlaganfall leitet er kommissarisch die Regierungsgeschäfte. Als Gefolgsmann Scharons wandelte er sich vom Hardliner zum gemäßigten Politiker und schloss sich dessen neuer Partei Kadima an.

Olmert akzeptierte schon früh den Anspruch der Palästinenser auf einen eigenen Staat, weil dies in Israels Interesse sei. Für das höchste Regierungsamt qualifizieren Olmert lange politische Erfahrung: 1973 wurde er zum ersten Mal für die Likud-Partei ins Parlament gewählt. Ab 1988 hatte er Ministerämter in mehreren Regierungen. Von 1993 bis 2003 war er Bürgermeister von Jerusalem.

Benjamin Netanjahu: Im Dezember hat der 56-Jährige die Nachfolge Scharons als Vorsitzender der Likud-Partei übernommen. Jetzt hofft der Rechtsausleger auf eine zweite Chance als Ministerpräsident - ein Amt, das er bereits von 1996 bis 1999 innehatte.

Sein Aufstieg begann 1984 als UN-Botschafter in New York. Vier Jahre später wurde er Abgeordneter und Minister. Als Regierungschef geriet er immer wieder mit US-Präsident Bill Clinton aneinander, weil er den Friedensprozess verzögerte. Nach der vorgezogenen Wahl musste er Ehud Barak von der Arbeitspartei weichen.

Amir Perez: Der neue Führer der Arbeitspartei sieht einen Zusammenhang zwischen dem Konflikt mit den Palästinensern und den sozialen Problemen im Land. Unterstützung erhofft sich der 53-Jährige vor allem bei jungen Wählern und Immigranten. Im Alter von vier Jahren ist Perez selbst mit seiner Familie aus Marokko eingewandert.

1988 wurde Perez Abgeordneter, 1995 streikfreudiger Chef des Gewerkschaftsbunds Histadrut. Im November vorigen Jahres verdrängte er den Altpolitiker Schimon Peres vom Vorsitz der Partei.

Schimon Peres: Der von der Spitze der Arbeitspartei vertriebene Ex-Ministerpräsident ist 82 Jahre alt und hat lange politische Erfahrung: 1959 wurde er Abgeordneter, seit den siebziger Jahren oft Minister. 1984 und von 1995 bis 1996 war er Regierungschef.

Sein größter Triumph war das Oslo-Friedensabkommen von 1993. Für seine Mitwirkung erhielt er den Friedensnobelpreis. Ein Tiefpunkt seiner Karriere war die erfolglose Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten im Jahr 2000. Als Minister stützte er Scharon beim Plan zur Räumung des Gazastreifens. Als Peres den Vorsitz der Arbeitspartei an einen Jüngeren verlor, schloss er sich Scharons neuer Partei Kadima an. (tso/dpa)

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