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Die Kombo aus zwei stark bearbeiteten Handout-Fotos der Staatsanwaltschaft Verden soll möglicherweise zwei ehemalige Mitglieder der Rote Armee Fraktion (RAF), Burkhard Garweg (l) und Ernst-Volker-Staub zeigen.

© dpa

Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte: Ehemalige RAF-Terroristen waren aktiver als bisher bekannt

Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg sollen auch zwei Überfälle auf Supermärkte begangen haben.

Die drei ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg haben in den vergangenen Jahren mehr Überfälle begangen, als bisher bekannt ist. Das haben Recherchen von Zeit online ergeben.

In diesem Jahr wurde bekannt, dass das Trio einen Geldtransporter in Wolfsburg und einen in Stuhr überfallen hat. Mit derselben Methode haben die drei ehemaligen RAF-Mitglieder aber offenbar auch Überfälle auf Supermärkte begangen. Von mindestens zwei geht das Landeskriminalamt in Niedersachen aus, wie Spiegel online ebenfalls meldet.

In Hildesheim wurde Zeit online zufolge ein Geldbote in einem Supermarkt überfallen, die Spurenauswertung dauert noch an. Einige Indizien sprechen dafür, dass es sich bei den Tätern um das gesuchte Trio handelt, möglicherweise gibt es sogar Zeugen.

In Stade haben zwei Männer, offenbar Staub und Garweg, an Heiligabend 2012 um 9.30 Uhr einen Supermarkt der Kette Marktkauf überfallen. Sie drangen in das Kassenbüro ein, überwältigten drei Angestellte, erbeuteten mehrere Tausend Euro und fuhren mit ihrem Fluchtauto davon, einem silbernen Golf 3, auf den sie ein Blaulicht setzten. Das Fluchtfahrzeug fanden die Ermittler eine Stunde später, es brannte lichterloh.

Autohändler erkannten Staub

Nach Recherchen von Zeit online steht mittlerweile fest, dass die drei Ex-Terroristen in Niedersachsen nicht nur einige Überfälle begangen, sondern sich auch durch das Bundesland mit dem öffentlichen Nahverkehr bewegt und dort ihre Fluchtfahrzeuge erworben haben. Sie haben unter anderem im Herbst einen Pkw in Hannover gekauft. Das hat das Landeskriminalamt Niedersachen herausgefunden, indem es landesweit über 1.000 Autohändler befragt hat. Nach Informationen von Spiegel online identifizierten zwei Autohändler Staub auf Fahndungsfotos als Käufer von zwei Tatfahrzeugen.

Die Fahnder fanden auch einen Autohändler in Osnabrück, bei dem Staub und Garweg in diesem Frühjahr auftauchten. Offenbar verhielt sich der Autohändler jedoch nicht so, wie Staub und Garweg es erwartet hatten. So zogen sie unverrichteter Dinge von dannen.

Anfang dieser Woche wurde der Fahndungsaufruf nach dem Trio im holländischen Fernsehen ausgestrahlt. Womöglich halten sich die drei ehemaligen Terroristen in den Holland auf. Legt man auf einer Karte den Radius der Kilometer, den die Fluchtautos laut Tachostand gefahren sind, um die Orte des jeweiligen Überfalls, erkennt man eine Schnittmenge, die auch Teile der Niederlande einschließt. (Tsp)

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