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Politik: Überwältigende Spendensummen für Kosovo

Die Spendenbereitschaft für die Flüchtlinge aus dem Kosovo ist ungewöhnlich groß.Allein beim Deutschen Roten Kreuz gingen in zwei Wochen über 22 Millionen Mark Spenden zur Linderung der Flüchtlingsnot ein.

Die Spendenbereitschaft für die Flüchtlinge aus dem Kosovo ist ungewöhnlich groß.Allein beim Deutschen Roten Kreuz gingen in zwei Wochen über 22 Millionen Mark Spenden zur Linderung der Flüchtlingsnot ein.Auf die Konten der Hilfsorganisation Cap Anamur wurden fast 17 Millionen Mark überwiesen.Publizistisch unterstützt wurden diese Organisationen vom Zweiten Deutschen Fernsehen.

Auch andere Verbände wie Caritas International (4,5 Millionen Mark), das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche (2,6 Millionen Mark) melden hohe Spendenaufkommen.Kleinere Hilfsorganisationen haben ebenfalls kurzfristig Unterstützung bekommen, wie die Gemeinnützige Transport Gesellschaft HCC aus Berlin (27 000 Mark).

"Eine solch überwältigende Spendenbereitschaft haben wir noch nicht erlebt", erklärt Yvonne Neudeck, Sprecherin von Cap Anamur."Am Anfang haben wir für das Rettungsschiff Cap Anamur 26 Millionen Mark in drei Jahren gesammelt.Nun haben wir in drei Wochen 16,9 Millionen bekommen." Cap Anamur unterstütze damit Flüchtlingslager in Mazedonien und Albanien.Auch beim ZDF sei man von der überwältigenden Resonanz auf die Spendenaufrufe sehr überrascht, wie Pressesprecher Walter Kehr sagt."Uns erreichen sehr viele Anrufe, die teilweise sehr heftig und sehr emotional sind."

Ein ähnliches Spendenaufkommen habe es seit 1994, dem Jahr der Ruanda-Krise, nicht mehr gegeben habe, sagt Oliver Müller von Caritas International."Allein am letzten Freitag gingen Spenden von über einer Million Mark auf unseren Konten ein." Caritas will in Deutschland Medikamente einkaufen und in die Krisenregion fliegen und zudem die Caritas Albanien beim Lebensmitteleinkauf unterstützen.Neben wichtigen Hilfsgütern will Cap Anamur die Kosovo-Flüchtlinge auch mit geistiger Nahrung versorgen: Cap Anamur plant die Veröffentlichung einer Zeitung mit dem Titel "Mirupafshim ne Prishtine - Auf Wiedersehen in Pristina."

Leser des Tagesspiegels haben bisher rund 30 000 DM gespendet.Über die Verwendung der Spenden wird nach Erkundungen in der Region durch unsere Reporterin entschieden.Auch das Bundesjugendorchester (BJO) hat sich entschieden, bei der Tagesspiegel-Spendenaktion für die Flüchtlinge mitzumachen: Nach dem Jubiläumskonzert zum 30jährigen Bestehen des Ensembles am Mittwoch, dem 14.April um 20 Uhr im Konzerthaus am Gendarmenmarkt werden die Nachwuchskünstler an den Saaltüren für Kosovo-Flüchtlinge sammeln.Die Idee wird unterstützt durch die Aktion "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs", die 10 000 DM gespendet hat.Der Dirigent des Konzerts, Jörg-Peter Weigle, und der Trompeten-Solist Reinhold Friedrich stellen ihre Gagen zur Verfügung.Der Empfang wurde abgesagt, die eingesparte Summe wird ebenfalls gespendet."Wir können den Krieg nicht verhindern", sagte Jörg-Peter Weigle, "aber wir wollen für die Opfer etwas tun." Auch das Konzerthaus will die kompletten Mieteinnahmen des Abends für die Aktion zur Verfügung stellen.

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