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Janukowitsch

© dpa

Ukraine: Janukowitsch als Präsident vereidigt

Zweieinhalb Wochen nach der Präsidentschaftswahl in der Ukraine ist der Sieger Viktor Janukowitsch als neuer Staatschef vereidigt worden. Seine Rivalin, Regierungschefin Julia Timoschenko, blieb der Zeremonie demonstrativ fern.

Der 59-jährige Viktor Janukowitsch schwor am Donnerstag im Parlament in Kiew vor Abgeordneten und ausländischen Staatsgästen auf die Verfassung und legte seinen Amtseid ab. Janukowitsch hatte am 7. Februar die Stichwahl gegen die pro-westliche Regierungschefin Julia Timoschenko knapp gewonnen. Die 49-Jährige, die ihrem Rivalen Wahlfälschung vorgeworfen hatte, erschien nicht zur Amtseinführung.

Fünf Jahre nach der demokratischen Revolution, bei der Janukowitsch nach einem Skandal um Wahlfälschung verloren hatte, kündigte er nun eine "Reform des Machtsystems" an. Eine neue Regierung müsse jetzt rasch für wirtschaftliches Wachstum und eine Besserung der sozialen Lage im Land sorgen, sagte Janukowitsch in seiner kurzen ersten Amtsrede.

Insgesamt kamen Staatsgäste aus mehr als 100 Ländern nach Kiew, um Janukowitsch die Ehre zu erweisen. Internationale Beobachter hoffen, dass Janukowitsch das Land aus seiner schwersten Krise seit dem Zerfall der Sowjetunion vor 20 Jahren führen kann. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland der EU für russische Gaslieferungen.

Kritiker werfen Janukowitsch, der das Amt vom bisherigen Präsidenten Viktor Juschtschenko übernimmt, eine zu große Nähe zu Russland vor. Juschtschenko, der vor fünf Jahren mit Timoschenko einer der Wortführer der demokratischen Orangenen Revolution in Kiew war, ist wegen nicht eingelöster Reformversprechen abgewählt worden. (dpa/AFP)

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