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"Was wir wissen müssen" heißt der Titel des Überlebenshandbuchs, dass in einer Auflage von 2000 Exemplaren gedruckt wurde. Weitere sollen folgen.

© AFP

Ukraine-Krise: Litauen verteilt Überlebenshandbuch für Kriegsfall an Schulen

Offensichtlich ist der kleine Balten-Staat durch die russische "Aggression" in der Ukraine alarmiert. Ein Ratgeber für den Kriegsfall wurde nun an den weiterführenden Schulen verteilt. Russland wird darin aber nicht erwähnt.

Alarmiert durch die Ukraine-Krise hat Litauens Verteidigungsministerium an den Schulen des Landes Überlebenshandbücher für den Kriegsfall verteilt. In dem seit Mittwoch ausgegebenen 98-seitigen Ratgeber wird erklärt, wie Schutzräume eingerichtet oder Kriegsgebiete evakuiert werden sollten. Es finden sich Verhaltensregeln für Geiselnahmen. Wer sich klar als Zivilist zu erkennen gebe, gerate nicht so leicht unter Beschuss, heißt es weiter in dem Büchlein.

Die Ratschläge klingen teilweise martialisch: "Wer es nicht schafft, sich aus einer Kriegszone in Sicherheit zu bringen, muss sich eine Schusswaffe anschaffen. Das hilft, sich vor Banditen zu schützen." Sogar für den Fall einer Besatzung durch ein feindliches Land gibt es Empfehlungen: Dann sollten die Bürger in einen Streik treten oder zumindest langsamer arbeiten. Russland wird in dem Ratgeber nicht als Bedrohung genannt. Doch sei die Sorge über die russische Unterstützung für die Separatisten in der Ostukraine der Grund, sagte Verteidigungsminister Juozas Olekas der Nachrichtenagentur AFP. "Seit der russischen
Aggression in der Ukraine fragen sich die Leute, was sie tun sollen, wenn etwas Ähnliches in Litauen geschieht."

Eine erste Fuhre von 2000 Exemplaren wurde an den weiterführenden Schulen verteilt. Eine weitere Auflage für Universitäten und Bibliotheken ist in Vorbereitung. Litauen und die beiden anderen Balten-Staaten Estland und Lettland waren ein halbes Jahrhundert von der Sowjetunion besetzt, bis diese 1991 auseinanderbrach. Nicht zuletzt deswegen ist das Baltikum durch die Ukraine-Krise besonders beunruhigt. (AFP)

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