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Ein Mann trauert um einen ukrainischen Polizisten, der bei einem Angriff von Separatisten auf eine Polizeistation in Donezk getötet wurde.

© dpa

Ukraine-Krise: Neue Luftangriffe von Regierungstruppen

Ukrainische Streitkräfte haben nach dem Ende der Feuerpause mit neuen Luftangriffen Stellungen von Separatisten im Osten des Landes beschossen.

Ukrainische Streitkräfte haben nach dem Ende der Feuerpause mit neuen Luftangriffen Stellungen von Separatisten im Osten des Landes beschossen. Die prorussischen Aufständischen berichteten am Mittwoch von massiven Angriffen auf die Ortschaften Gorlowka und Dserschinski im Raum Donezk. Zu möglichen Opfern gebe es zunächst keine Angaben, hieß es in örtlichen Medien.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Montagabend eine zehntägige Waffenruhe aufgekündigt und erneut eine Großoffensive gegen die prorussischen Separatisten im Osten des Landes gestartet, nachdem prorussische Separatisten in der vergangenen Woche mit Mörsern einen ukrainischen Posten an der Grenze zu Russland angegriffen hatten. Ein ukrainischer Grenzschützer wurde dabei getötet, vier weitere seien verletzt worden, teilte der Grenzschutz mit. Auf den Posten Nowoasowsk in der Region Donezk seien etwa 20 Granaten abgefeuert worden. Mehrere Grenzposten in der Region sind zwischen den ukrainischen Sicherheitskräften und den Separatisten umkämpft. Die Staatsführung in Kiew wirft Russland vor, die Separatisten über die Staatsgrenze hinweg mit Waffen und Verstärkung zu versorgen.

Der Osten der Ukraine soll "von Terroristen gesäubert" werden

Während im Westen die meisten Politiker mit einer Verlängerung der Waffenruhe gerechnet haben und die Wiederaufnahme der Anti-Terror-Aktion kritisieren, findet die Entscheidung von Präsident Petro Poroschenko in der Ukraine große Zustimmung.

Der ukrainische Parlamentschef Alexander Turtschinow sprach in Kiew von Erfolgen der "Anti-Terror-Operation". Regierungstruppen und Nationalgarde seien dabei, den Osten der Ukraine "effektiv von Terroristen zu säubern und von den Belagerern zu befreien". Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Sorjan Schkirjak, sprach von etwa 1000 getöteten Separatisten allein am Dienstag.

Separatisten wiesen dies als "Unsinn" zurück. "Es gibt schwere Kämpfe, doch wir sind bisher nicht einen Meter zurückgewichen", sagte der Anführer Waleri Bolotow in Lugansk. "Es wurde eine große Zahl an Militärtechnik und Personalbestand des Gegners vernichtet." Noch am Mittwoch soll es neue internationale Verhandlungen in dem Konflikt geben. Dazu kommt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Nachmittag in Berlin mit seinen Kollegen aus Frankreich, Russland und der Ukraine, Laurent Fabius, Sergej Lawrow und Pawlo Klimkin zusammen, um erneut über eine Feuerpause und einen Friedensplan zum Ukraine-Konflikt zu beraten. (dpa/AFP)

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