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Freiwillige für die reguläre Armee der Ukraine trainieren nahe Kiew.

© AFP

Ukraine: Neue Luftangriffe im Osten

Der Krieg kennt kein Ende: Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine berichten von neuen Armeeangriffen. Und Amnesty warnt: Die Gewalt in der Ukraine verschärft auch die Lage der Opposition in Russland.

Die prorussischen Separatisten in der östlichen Ukraine berichten von neuen schweren Luftangriffen der ukrainischen Streitkräfte mit Kampfflugzeugen und Hubschraubern. Das Dorf Semjonowka nahe der Großstadt Slawjansk sei am Dienstag unter Beschuss genommen worden, teilte der Anführer der Aufständischen, Wjatscheslaw Ponomarjow, der Agentur Interfax mit. Es soll mehrere Tote und Verletzte gegeben haben. Die Kämpfer hätten einen Suchoi-Kampfjet vom Typ Su-25 sowie einen Hubschrauber abgeschossen, behauptete Ponomarjow. Auf Slawjansk bewege sich eine ukrainische Panzerkolonne zu. Unabhängige Angaben dazu lagen zunächst nicht vor.

Die Separatisten sprechen von Hunderten Toten

Die von der EU und den USA unterstützte Regierung in Kiew hatte angekündigt, ihre „Anti-Terror-Operation“ gegen die Separatisten mit aller Härte fortzusetzen. Bei den Kämpfen in der Ostukraine seien bisher 181 Menschen ums Leben gekommen, darunter 59 Soldaten, sagte Generalstaatsanwalt Oleg Machnizki in Kiew. 293 Menschen seien in den Gebieten Lugansk und Donezk verletzt worden. Die Separatisten werfen den ukrainischen Behörden vor, die wahre Zahl der Opfer zu verschleiern. Sie sprechen von Hunderten Toten und Verletzten.

Wegen Ukraine: härtere Repression auch in Russland

Die dramatischen Ereignisse in der Ukraine führen nach Beobachtungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu vermehrten Menschenrechtsverletzungen in Russland. Allein im Februar und März habe die Polizei in Moskau mindestens sieben regierungskritische Proteste gewaltsam aufgelöst, sagte Amnesty-Russlandexperte Peter Franck anlässlich der Veröffentlichungeines Berichts zur Versammlungsfreiheit in dem Land am Dienstag in Berlin. Mehr als tausend friedlich Protestierende seien dabei festgenommen worden.

Zudem seien gegen Hunderte Menschen Bußgelder verhängt und über ein Dutzend Menschen nach unfairen Verfahren für einige Tage inhaftiert worden, erklärte der Menschenrechtsexperte. Im Schatten der Ereignisse in der Ukraine werde leicht übersehen, dass sich diese auch in Russland auswirkten, fügte er hinzu.

Maschinenbau exportiert wegen Krise 16 Prozent weniger

Viele deutsche Firmen sind laut einer Umfrage des Ifo-Instituts besorgt über die Krise in der Ukraine. Knapp 17 Prozent der befragten Unternehmen hätten bereits von Auswirkungen auf die Geschäfte berichtet, teilte das Forschungsinstitut am Dienstag mit. Bei einem weiteren Fortgang der Krise befürchtet ein Drittel der Firmen negative Folgen, insbesondere bei Exportgeschäften nach Russland. An der Umfrage nahmen laut Ifo knapp 2.500 Betriebe teil. Etwa ein Drittel der befragten Firmen habe angegeben, direkt oder indirekt wirtschaftliche Beziehungen zu Russland zu unterhalten. Besonders beunruhigt seien große Unternehmen. Deutsche Maschinenbau-Exporte nach Russland waren im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent zurückgegangen. dpa/epd

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