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Nachgestellt. Diese Männer erinnern an den heroischen Kampf ukrainischer Studenten gegen die Rote Armee 1918 in Lemberg. In der Zentralukraine wurde derweil die Statue eines Kommunisten gestürzt. Symbole überlagern weiter die Politik.

© dpa

Ukraine: Statuen fallen, Menschen sterben

Ukrainische Nationalisten haben eine Statue des Namensgebers von Dnipropetrowsk gestürzt, die Polizei griff nicht ein. Im Donbass gab es wieder Tote. Am Montag wird Präsident Poroschenko in Berlin erwartet.

Ukrainische Nationalisten haben in der Millionenstadt Dnipropetrowsk die Statue von Namensgeber Grigori Petrowski (1878-1958) gestürzt. Die Demonstranten zogen das sieben Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Denkmal des kommunistischen Funktionärs mit Hilfe eines Autokrans vom Sockel, wie örtliche Medien berichteten. Rund 200 Schaulustige begleiteten den Abriss mit Applaus und dem Abspielen der Ukraine-Hymne. Die Polizei schritt nicht ein.

Die Stadt am Dnipro-Fluss war 1926 nach Petrowski benannt worden. Kritiker werfen ihm vor, einer der Organisatoren der Hungersnot Anfang der 1930er Jahre mit Millionen Toten in der Ukraine gewesen zu sein. Seit Mai 2015 gilt in der früheren Sowjetrepublik ein Gesetz, das die Entfernung sowjetischer Denkmäler und die Umbenennung von Straßen und Orten vorsieht - darunter Dnipropetrowsk.

Vizebürgermeister Michail Lyssenko zufolge soll die gestürzte Skulptur in ein Lagerhaus gebracht werden. „Dort wird sie aufbewahrt, bis alle Denkmäler der sowjetischen Epoche abgetragen sein werden“, sagte er am Sonntag. Kulturminister Wjatscheslaw Kirilenko forderte die Polizei auf, Ermittlungen wegen Sachbeschädigung einzustellen. Das Denkmal habe auf keiner Liste mit schützenswertem Kulturgut gestanden, sagte der stellvertretende Regierungschef.

Im Osten wird weiter scharf geschossen

Im Kriegsgebiet Ostukraine sind zwei Regierungssoldaten getötet und vier weitere verletzt worden. Oberst Alexander Motusjanik warf den prorussischen Aufständischen einen Verstoß gegen die Waffenruhe vor. Ein Soldat sei bei einem Schusswechsel mit den Separatisten ums Leben gekommen, zudem seien drei Armeeangehörige verletzt worden, sagte Motusjanik am Sonntag in Kiew örtlichen Medien zufolge. Der zweite Soldat sei durch eine Sprengfalle getötet worden, dabei wurde ein weiterer Regierungskämpfer verletzt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko spricht an diesem Montag in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Friedensplan für den Donbass. dpa/AFP

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