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Politik: Um eine Einigung mit den Palästinensern zu erreichen, läßt Regierungschef Ehud Barak Häftlinge frei

Mit einer vorzeitigen Freilassung von politischen Häftlingen will Israels Regierungschef Ehud Barak offenbar die Zustimmung der Palästinenser zu Verzögerungen beim Abzug der Armee aus dem Westjordanland gewinnen. Der israelische Militärrundfunk berichtete am Sonntag, Barak wolle dem palästinensischen Chefunterhändler Sajeb Erakat die vorzeitige Freilassung von 250 Häftlingen vorschlagen.

Mit einer vorzeitigen Freilassung von politischen Häftlingen will Israels Regierungschef Ehud Barak offenbar die Zustimmung der Palästinenser zu Verzögerungen beim Abzug der Armee aus dem Westjordanland gewinnen. Der israelische Militärrundfunk berichtete am Sonntag, Barak wolle dem palästinensischen Chefunterhändler Sajeb Erakat die vorzeitige Freilassung von 250 Häftlingen vorschlagen. Dafür solle aber zunächst nur ein Teil des Abzugs stattfinden. Nach Angaben des künftigen Vize-Verteidigungsministers Efrahim Sneh will die Regierung den Truppenabzug erst im Frühjahr 2000 abschließen. Palästinenserpräsident Jassir Arafat traf in Kairo mit radikalen Vertretern zusammen, um die Einheit innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) wiederherzustellen. Der syrische Präsident Hafis el Assad bekundete seinen Friedenswillen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte Barak wegen Sicherheitsbedenken um die Zustimmung der Palästinenser geworben, Verzögerungen bei der Umsetzung zu akzeptieren. Das Palästinenserkabinett hatte dagegen am Freitag eine Umsetzung des Wye-Abkommens binnen drei Wochen gefordert und neue Verhandlungen ausgeschlossen. Das Friedensabkommen sieht den Abzug der israelischen Armee von 13 Prozent des Westjordanlandes in drei Schritten vor.

Syriens Präsident Assad erklärte, die Syrer seien "Befürworter eines wirklichen Friedens, der segensreich für unsere Nation und unsere Region wäre". In einer Erklärung, die die amtliche Nachrichtenagentur Sana verbreitete, forderte er Israel gleichzeitig indirekt zur Rückgabe der 1967 besetzten und später annektierten Golanhöhen auf.

Arafat kam mit dem Verhandlungsführer der radikalen PFLP, Ali Mustafa, zusammen. Dieser sagte vor Beginn der Gespräche, trotz der Ablehnung der Friedensvereinbarungen mit Israel sei es nicht ausgeschlosen, daß seine Partei mit der PLO "gemeinsame Visionen" suche.

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