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Umfrage: Deutsche befürworten Demokratie

Positives Umfrageergebnis: Die Mehrheit der Bundesbürger hält die Demokratie für die beste Staatsform. Der praktischen Umsetzung demokratischer Werte stehen die Deutschen aber kritisch gegenüber.

Nach der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts forsa und der Freien Universität Berlin halten 86 Prozent der Bundesbürger die Demokratie für die richtige Staatsform. "Mit dem tagtäglichen demokratischen Prozess ist hingegen nur eine Minderheit zufrieden", sagte der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer, einer der Autoren der Studie.

Nur 39 Prozent der Befragten sähen sich als "rundum zufriedene Demokraten". Dabei ist der Anteil in Westdeutschland mit 42 Prozent deutlich höher als im Osten mit 28 Prozent. Knapp die Hälfte aller Befragten in ganz Deutschland habe Kritik am politischen System oder der Leistung der Politiker geübt, sagte Niedermayer. "Nur eine Minderheit von vier Prozent lässt sich den überzeugten Antidemokraten zuordnen, diese Gruppe lehnt eine demokratische Staatsform grundsätzlich ab." Der Anteil der Antidemokraten sei in Ostdeutschland mit sechs Prozent doppelt so hoch wie im Westen.

Für die Studie "Einstellungen zur Demokratie" hatte Forsa Ende Juni rund 6000 Deutsche im Alter ab 14 Jahren repräsentativ befragt. Die Forsa-Erhebung widerspricht den Ergebnisse einer früheren Studie des Münchener Instituts Polis/Sinus. Diese war im Juni zu dem Schluss gekommen, jeder dritte Bundesbürger glaube nicht mehr daran, dass die Demokratie Probleme löst. "Die Aussage ist in ihrer Verkürzung gefährlich", sagte Niedermayer. Grundsätzlich müsse in politik- und systemkritische Demokraten sowie überzeugte Antidemokraten unterschieden werden. (sba/dpa)

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