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Ärzte befürchten, dass die Kapazitäten in Kliniken nicht ausreichen.

© Axel Heimken/dpa

Umgang mit der Coronavirus-Krise: Deutsche Ärzte bereiten den Ernstfall vor

Weil Betten auf Intensivstationen nicht ausreichen könnten, gibt es jetzt eine Handlungsempfehlung für Ärzte. Es geht um die Entscheidung über Leben und Tod.

Von Katrin Schulze

Deutschland kommt mit der Coronavirus-Pandemie vergleichsweise gut klar, hier sterben an den Folgen von Covid-19 weniger Menschen als woanders - bislang.

Doch Ärzte gehen davon aus, dass sich das bald schon ändern wird und auch sie Entscheidungen über Leben und Tod treffen müssen. Das geht aus einem Papier von sieben medizinischen Fachgesellschaften hervor, das dem Tagesspiegel vorliegt.

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„Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse zur COVID-19-Pandemie ist es wahrscheinlich, dass auch in Deutschland in kurzer Zeit und trotz bereits erfolgter Kapazitätserhöhungen nicht mehr ausreichend intensivmedizinische Ressourcen für alle Patienten zur Verfügung stehen, die ihrer bedürften“, heißt es darin. Weil dadurch Konflikte bei Entscheidungen über intensivmedizinische Behandlungen entstünden, soll die ausgearbeitete Handreichung als Orientierung dienen.

Anwendung der Triage

Es geht also darum, die sogenannte Triage für den Katastrophenfall anzuwenden, sollten nicht genug Kapazitäten für alle kritisch erkrankten Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser vorhanden sein. In dem Fall sei es „unausweichlich“ eine Auswahl zu treffen, welche Personen akut- oder intensivmedizinisch behandelt werden und welche nicht.

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Konkret sieht die Handlungsempfehlung vor, dass eine intensivmedizinische Betreuung dann nicht indiziert sei, wenn der Sterbeprozess bei einem Patienten entweder unaufhaltsam begonnen oder die Therapie keine Aussicht auf Erfolg habe. Auch wenn keine Besserung oder Stabilisierung zu erwarten sei beziehungsweise das Überleben nur bei dauerhaftem Aufenthalt auf der Intensivstation gesichert werden kann, soll der Erkrankte im Zweifel nicht weiter behandelt werden.

Dies zu entscheiden und eine Auswahl zu treffen stelle „enorme emotionale und moralische Herausforderungen für das Behandlungsteam“ dar, schreiben die Fachgesellschaften. Wie belastend diese Ausnahmesituation tatsächlich ist, haben mehrere Ärzte aus Italien in eindrücklichen Berichten geschildert.

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