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Umgang mit Flüchtlingen: EU-Kommissar Barrot kritisiert Malta als "rassistisch"

Deutliche Worte: EU-Innenkommissar Jacques Barrot hat Malta mit Blick auf die Behandlung von Bootsflüchtlingen scharf angegriffen. Den Immigranten verspricht er baldige Hilfe.

"Maltas Haltung gegenüber den Immigranten ist überaus rassistisch, und das muss sich ändern", erklärte der EU-Innenkommissar am Samstag bei einem Besuch der Mittelmeerinsel laut italienischen Medienberichten.

Barrot besuchte unter anderem den berüchtigten "Hermes Block" des Auffangzentrums für Flüchtlinge Hal Far, der wegen seiner inhumanen Bedingungen immer wieder in die Kritik von der Hilfsorganisationen geraten war. Die Flüchtlinge hinter Stacheldraht hätten ihn mit "Freiheit"-Spruchbändern empfangen, hieß es.

Äußerst schlechter Ruf

Nach Gesprächen mit Immigranten und Regierungsmitgliedern versprach Barrot baldige Hilfe vonseiten der EU. "Jetzt da ich mit Immigranten und Maltesern gesprochen habe, verstehe ich die Frustrationen. Von hier muss eine europäische Politik zur Unterstützung von Ländern wie Malta und Italien starten, die sich an der Front des Flüchtlingsnotstands befinden", sagte Barrot.

Die Flüchtlingslager von Malta haben einen äußert schlechten Ruf. Als "erschreckend" hatte noch im Januar eine UN-Beobachtergruppe die Lage dort bezeichnet. Im Februar steckten aufgebrachte tunesische Flüchtlinge Matratzen in Brand, um für ihre Abschiebung ins Heimatland und gegen den Zwangsaufenthalt in einem der Lager zu protestieren. Auf Malta strandeten 2008 über 2700 Flüchtlinge. (mfa/dpa)

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