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Politik: Umstrittener Mixa-Berater muss gehen

Berlin - Es ist mehr als eine Personalie: Dirk Hermann Voß hat seinen Posten als Pressesprecher des Bistums Augsburg verloren. Die Entscheidung hat kirchenpolitische Bedeutung.

Berlin - Es ist mehr als eine Personalie: Dirk Hermann Voß hat seinen Posten als Pressesprecher des Bistums Augsburg verloren. Die Entscheidung hat kirchenpolitische Bedeutung. Der 50-Jährige gilt als einer der Hauptverantwortlichen für das miserable Krisenmanagement des Augsburger Bischofs Walter Mixa, der beim Vatikan sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat. Mixa soll Heimkinder massiv verprügelt haben, was er bestreitet. Mixa selber hatte Voß von seinen Aufgaben entbunden; damit wandte er sich von jenem Mann ab, auf den er sich seit langem verlassen hat. Kritiker in Kirchenkreisen beklagten schon lange, dass der Bischof fast nur noch auf Voß höre.

Voß hatte die Debatte um die Prügel- und Finanzaffäre um Mixa als Medienkampagne bezeichnet. Und die Drohung des Bischofs, er werde notfalls gerichtlich gegen Heimkinder vorgehen, die ihm massive Prügel vorwerfen, geht nach Ansicht von Kritikern ebenfalls auf den Rat des Juristen Voß zurück. Das Bild eines Bischofs, der nicht Demut zeigt, sondern rechthaberisch auftritt, verstärkte sich und löste immer mehr auch innerkirchliche Kritik aus. Auch Mixas hoch umstrittene Aussage von 2007, die Pläne der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen zum Ausbau der Kleinkinderbetreuung in Kitas degradierten Frauen zu „Gebärmaschinen“, führen Beobachter auf Einflüsterungen von Voß zurück.

Voß’ bisherige Aufgaben übernimmt nun Generalvikar Karlheinz Knebel. Voß bleibt aber Geschäftsführer der Mediengruppe „Sankt Ulrich Verlag“, der auch für das Bistum Augsburg arbeitet. Der Jurist ist zudem Landesvorsitzender der konservativen Paneuropäischen Union in Bayern. Frank Bachner

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