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Umstrittener Satellit: Nordkoreas Rakete ist offenbar startklar

Bereit zum Abflug: Nordkorea hat die Vorbereitungen für den umstrittenen Start einer Trägerrakete nach eigenen Angaben abgeschlossen. Unterdessen sorgte Japan mit einer falschen Nachricht über einen bereits erfolgten Start für Verwirrung.

Nordkorea hatte am frühen Morgen über die staatlich kontrollierten Medien angekündigt, "bald" einen Satellitenstart zu unternehmen. Die Vorbereitungen für den Aufstieg einer Trägerrakete des Typs Unha-2 zum Transport eines "experimentellen Kommunikationssatelliten" seien abgeschlossen. Ein dabei genanntes Startfenster von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr (04:00 Uhr und 09:00 Uhr MESZ) blieb jedoch ungenutzt, offenbar wegen ungünstiger Wetterverhältnisse. Dem Wetteramt zufolge seien die Aussichten am Sonntag besser.

Die japanische Regierung musste sich für die Verbreitung einer falschen Information entschuldigen, wonach der Raketenstart bereits erfolgt sei. Medien des Landes sprachen von einem "peinlichen" Vorgang, der die Schwächen des Sicherheitswarnsystems bloßgelegt habe. Tokio zog die Meldung, die vermutlich auf falschen Radarmessungen beruhten, nach fünf Minuten zurück. Allerdings wurde die Information bereits von lokalen Behörden über Radio und Mobilfunk an die Bevölkerung weitergegeben.

Japan erhält Warnung aufrecht

Außenminister Hirofumi Nakasone bekräftigte trotz des Vorfalls noch einmal die Warnung, dass im Fall eines Raketenstarts vom Weltsicherheitsrat eine "entschlossene Antwort und starke Botschaft" an das Regime in Pjöngjang ausgehen sollte. „Ein solcher Start wäre ein klarer Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrat." Der Rat hatte Nordkorea nach einem Nukleartest im Oktober 2006 dazu aufgerufen, weitere Atomversuche und Tests von ballistischen Raketen zu unterlassen.

Das kommunistische Land hatte vor mehr als drei Wochen angekündigt, zwischen diesem Samstag und kommendem Mittwoch einen Fernmeldesatelliten in die Erdumlaufbahn schicken zu wollen. Aus Sicht der USA, Südkoreas und Japans will Nordkorea jedoch unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts die Technologie für eine militärische Langstreckenrakete erproben. Die drei Länder haben in das Japanische Meer Kriegsschiffe mit dem Aegis-Radar- und Raketenabwehrsystem verlegt, um den Raketenstart zu verfolgen. (rf/dpa)

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