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Gegner von "Stuttgart 21" bildeten in der Nacht zu Freitag Sitzblockaden.

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Update

Umstrittenes Bahnhofsprojekt: Vorbereitungen für Abriss des Südflügels am Stuttgarter Bahnhof begonnen

Fast 2000 Polizisten haben am Freitagmorgen eine friedliche Sitzblockade vor der Stuttgart-21-Baustelle aufgelöst und den Platz abgesperrt. Nun beginnen die Vorbereitungen für den Abriss des Südflügels.

Unter dem friedlichen Protest hunderter „Stuttgart 21"-Gegner haben am Hauptbahnhof der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Vorbereitungen für den Abriss des Südflügels begonnen. Die Polizei räumte bis zum Freitagmorgen den Platz vor dem Gebäude und sperrte ihn ab. Die Gegner des Bahnhofsprojekts protestierten unter anderem mit Sitzblockaden gegen die Absperrung.

Rund 70 Demonstranten mussten nach Angaben eines Polizeisprecher von Beamten weggetragen werden. Die meisten „Stuttgart 21"-Gegner folgten demnach aber der Aufforderung, den Platz zu verlassen. Zwei Demonstranten wurden wegen Besitzes von Pfefferspray und einer Beleidigung festgenommen. Der Südflügel soll nun in den kommenden Tagen zunächst entkernt werden, bevor es zum eigentlichen Abriss des Gebäudes kommt. Das Aktionsbündnis gegen „Stuttgart 21“ forderte die Deutsche Bahn auf, alle Maßnahmen zum Abriss des Südflügels auszusetzen.

Auch eine Volksabstimmung rechtfertige keinen Rechtsbruch, erklärte Bündnis-Sprecher Hannes Rockenbauch. Offensichtlich wolle die Bahn nur weiter Fakten schaffen, um die Landesregierung besser unter Druck setzen zu können.

In einer Volksabstimmung in Baden-Württemberg Ende November hatte sich eine Mehrheit der Bürger für den Bau von „Stuttgart 21“ ausgesprochen. Die grün-rote Landesregierung sicherte daraufhin die Umsetzung des Projekts zu. Ungeachtet davon gibt es weiter Proteste gegen das Bahnhofsprojekt.

Der Abriss des zweiten Bahnhofflügels für das Projekt „Stuttgart 21“ beginnt in etwa zwei Wochen. Wie das Kommunikationsbüro der Bahn am Freitag mitteilte, solle noch im Tagesverlauf mit der Entkernung des Gebäudes begonnen werden. Später soll auch ein Bauzaun errichtet werden

Für die Entkernung selbst sind zwei Wochen veranschlagt. Danach soll in den folgenden acht Wochen der Südflügel geschossweise abgetragen werden.

Der Südflügel begrenzt den Bahnhof zum Schlossgarten hin und ist 277 Meter lang. Bisher befanden sich darin Diensträume und die Expressguthalle. Von dem ehemals u-förmigen Bahnhofsgebäude soll nur noch das Mittelstück mit dem Turm stehen bleiben. (AFP/dapd)

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