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Umwelt: Klimasünder gegen neuen Bericht

Die großen Luftverschmutzer USA, Russland und China wollen den neuen Klimareport der Vereinten Nationen abschwächen. Die Russen sollen regelrecht auf Konfrontationskurs gegangen sein.

Brüssel - Die drei Staaten meldeten bei den Abschlussverhandlungen über den Bericht in Brüssel immer wieder Änderungswünsche an, wie aus Konferenzkreisen verlautete. Mehr als 100 Delegationen verhandeln seit Montag über den Entwurf des Klimarats der Vereinten Nationen (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) für den zweiten Teil des Reports. Das Ergebnis wird diesen Freitag in Brüssel vorgestellt.

Die Studie soll die drohenden Folgen des Klimawandels beschreiben. Wie es weiter hieß, bezweifelt die Verhandlungsrunde die Zuverlässigkeit der aus Russland gelieferten Daten. Die Forscher hätten diese zum Teil nicht anerkannt. Das verärgere die Russen. "Die haben dann erst einmal alles blockiert", hieß es aus den Delegationen.

Die USA seien unter anderem bemüht, Äußerungen zum drohenden Wassermangel abzuschwächen. Auch die Chinesen verlangten zahlreiche Änderungen. "Die Gespräche verlaufen zäh und langsam", sagte Klimaexpertin Gabriela von Goerne, die für die Umweltorganisation Greenpeace die Gespräche in Brüssel verfolgt. Es gebe noch viele "Ungereimtheiten und Streitpunkte". "Allen Delegationen ist aber klar, dass der Klimawandel stattfindet und dramatische Folgen haben wird." Sie rechne damit, dass bis spät in die Nacht zum Freitag gestritten werde. Dann werde es aber einen Kompromiss geben.

Im ersten Teil des Reports hatten die Experten den wissenschaftlichen Beweis erbracht, dass der Mensch mit großer Wahrscheinlichkeit für den Klimawandel verantwortlich ist. Im dritten Teil sollen Möglichkeiten beschrieben werden, wie die Erderwärmung noch gestoppt werden kann. Die drei Teile des insgesamt vierten Klimareports haben gut 2500 Forscher darunter 450 Hauptautoren im Laufe von sechs Jahren erstellt.

Der Entwurf für den zweiten Teil zeichnet ein düsteres Bild von den Folgen des Klimawandels. Mindestens ein Fünftel der Tier- und Pflanzenarten seien vom Aussterben bedroht. Hitze, Smog und Unterernährung machten immer mehr Menschen krank. Naturkatastrophen wie Fluten oder Dürren werden demnach immer häufiger. (tso/dpa)

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