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Politik: UN bringen Thaci und Rugova erstmals wieder an einen Tisch

Erstmals seit den Friedensverhandlungen in Rambouillet haben sich die rivalisierenden Albaner-Führer Hashim Thaci und Ibrahim Rugova zu Gesprächen über die Zukunft des Kosovo zusammengesetzt. Wie UN-Sprecherin Nadia Younes am Freitag mitteilte, kam das Gespräch bereits am Mittwochabend auf Initiative des UN-Verwalters Bernard Kouchner zu Stande.

Erstmals seit den Friedensverhandlungen in Rambouillet haben sich die rivalisierenden Albaner-Führer Hashim Thaci und Ibrahim Rugova zu Gesprächen über die Zukunft des Kosovo zusammengesetzt. Wie UN-Sprecherin Nadia Younes am Freitag mitteilte, kam das Gespräch bereits am Mittwochabend auf Initiative des UN-Verwalters Bernard Kouchner zu Stande. Dabei erklärten sich beide Seiten bereit, an der nächsten Sitzung des Kosovo-Übergangsrats teilzunehmen, die in der dritten Augustwoche stattfinden soll. Der Kosovo-Übergangsrat ist das höchste beratende Gremium unter UN-Aufsicht, er fällt aber selbst keine Entscheidungen. Unter Leitung des französischen UN-Verwalters Bernard Kouchner diskutieren Serben und Albaner die künftige Verwaltung der südserbischen Provinz. Mit dem Gremium wird die Zeit bis zu den Wahlen überbrückt, die dem Kosovo gemäß der UN-Resolution 1244 eine autonome Regierung bringen sollen. Hauptaufgabe des Rats ist die Erörterung von Sicherheitsfragen.

Unterdessen ist ein zweites deutsches Team zur Ermittlung von Kriegsverbrechen ins Kosovo entsandt worden. Wie das Bundeskriminalamt mitteilte, sollen die 15 Kriminalbeamten die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für Ex-Jugoslawien unterstützen. Dem Ermittlungsteam stehen drei Rechtsmediziner zur Seite. Insgesamt arbeiten damit rund 30 Kriminalbeamte an der Aufklärung von Kriegsverbrechen in der Provinz. Unterdessen kündigte Außen-Staatssekretär Wolfgang Ischinger an, Deutschland wolle bei den UN auf eine schnellere Entsendung von Polizisten für die Kosovo-Polizeitruppe dringen. Deutschland beteiligt sich mit 250 Polizisten an der Truppe, die insgesamt 3000 Mann zählen soll.

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