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Politik: UN fordern Angaben über den Einsatz von giftiger Munition „Abgereichertes Uran verursachte nie dagewesene Umweltschäden“

Genf (jdh). Das UNUmweltprogramm (Unep) hat vor den möglichen gravierenden Folgen des Einsatzes giftiger Munition im Irak-Krieg gewarnt.

Genf (jdh). Das UNUmweltprogramm (Unep) hat vor den möglichen gravierenden Folgen des Einsatzes giftiger Munition im Irak-Krieg gewarnt. „Der intensive Gebrauch von Waffen mit abgereichertem Uran hat wahrscheinlich Umweltvergiftungen von bisher unbekanntem Niveau und Konsequenzen verursacht“, schreiben die Unep-Experten in einem Bericht über die ökologischen Schäden des Irak-Krieges. Am Donnerstag stellte Unep-Direktor Klaus Töpfer die Ergebnisse der Studie in Genf vor. Die Zahl der Menschen, die möglicherweise geschädigt wurden, ist noch unbekannt.

Das US-Zentralkommando hatte den Einsatz des Stoffes durch die Streitkräfte der Koalition bestätigt. Wie der Tagesspiegel aus Unep-nahen Quellen erfuhr, könnte die Koalition im Irak eine größere Menge an abgereichertem Uran eingesetzt haben als im Golfkrieg von 1991. Damals verschossen die Alliierten 290 Tonnen des toxischen Stoffes. Unep forderte das Militär auf, alle Daten offenzulegen. Erst dann können die exakten Schäden analysiert werden. Abgereichertes Uran kann Radioaktivität freisetzen. Mögliche Wirkungen sind Nierenstörungen und -versagen, Hautkrankheiten und Krebs. Insbesondere Personen, die auf dem Gefechtsfeld mit abgereichertem Uran in Berührung kommen, sind laut Unep einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Auch der umliegende Boden wird verseucht. Eine andere mögliche Gefahr des abgereicherten Urans ist die Kontaminierung des Grundwassers. Militärs nutzen abgereichertes Uran als panzerbrechende Waffe. Flugzeuge und Helikopter werden mit der Munition ausgerüstet.

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