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Politik: UN: Iran verschwieg Atompläne

Das Versteckspiel um Irans Atomprogramm geht weiter. Wie aus dem Bericht des Direktors der Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed al Baradei, vom 1.

Das Versteckspiel um Irans Atomprogramm geht weiter. Wie aus dem Bericht des Direktors der Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed al Baradei, vom 1. Juni hervorgeht, sind weitere Komponenten des iranischen Atomprogramms aufgetaucht, die Teheran bisher verschwiegen hatte. Zudem hat Iran seine Zusagen nicht eingehalten, die Produktion von Zentrifugen einzustellen, mit denen Uran angereichert werden kann. Nach dem Bericht, der am kommenden Montag im IAEO-Direktorium diskutiert wird, stellen noch mindestens drei private Betriebe in Iran Teile von Zentrifugen her. Die USA werfen Iran vor, neben seinem zivilen Atomprogramm den Bau von Waffen zu betreiben.

Nachdem im letzten Bericht der IAEO ein von Iran vorher nicht deklariertes Programm für den Bau von Urananreicherungszentrifugen enthüllt wurde, weitet sich dieses Thema nun aus. Nach der Entdeckung dieses Zentrifugenmodells vom Typ P-2 hatte Iran angegeben, 1995 die Pläne dafür im Ausland eingekauft zu haben. Nach der Darstellung Irans lagen die Pläne bis 2001 ungenutzt in Schubladen, anschließend habe Teheran Komponenten für die fraglichen Zentrifugen lediglich ein knappes Jahr lang ohne fremde Hilfe gebaut und getestet. Diese Darstellung wird von der IAEO angezweifelt. Die IAEO-Inspekteure halten es für kaum möglich, dass Iran in nur einem Jahr ohne fremde Hilfe einen relativ fortgeschrittenen Entwicklungsstand erreicht haben könnte. Vermutet wird nun, dass Pakistan bei der Entwicklung der Zentrifugen Pate gestanden habe.

Die IAEO zweifelt auch die Behauptung Teherans an, dass das P-2-Programm nur einen geringen Umfang hatte. So musste Iran zugeben, entgegen früherer Angaben auch Magnete für den Antrieb der Zentrifugen im Ausland beschafft zu haben.

Ungeklärt ist weiter, wie Spuren von hochangereichertem Uran in die nach einem anderen Modell gebauten Zentrifugen kamen, die Iran in großen Stückzahlen besitzt. So ist die IAEO weiter fest der Meinung, dass es sich nicht um Verunreinigungen handelt, die mit den Zentrifugenteilen importiert wurden. Diese Behauptung Teherans wird nach dem IAEO-Bericht auch vom Lieferanten bestritten. Bei dem Lieferanten handelt es sich abermals um Pakistan.

Der Bericht der IAEO ist nachzulesen unter: http://www.fas.org/nuke/guide/iran/iaea0604.pdf

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