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Naser Oric

© dpa

UN-Kriegsverbrechertribunal: Freispruch für bosnischen Kommandeur

In erster Instanz hat das UN-Kriegsverbrechertribunal den ehemaligen Muslim-Kommandeur Naser Oric für schuldig befunden, nicht gegen Mord und Misshandlung eingeschritten zu sein. Jetzt wurde er von allen Vorwürfen frei gesprochen

Das UN-Tribunal in Den Haag hat den als Kriegsverbrecher angeklagten ehemaligen Muslim-Kommandeur im bosnischen Srebrenica, Naser Oric, von allen Vorwürfen freigesprochen. Die Revisionskammer des Tribunals hob damit eine frühere Verurteilung zu zwei Jahren Haft auf. Oric ist bereits seit zwei Jahren auf freiem Fuß.

In erster Instanz war Oric für die Ermordung und Misshandlung von Serben in muslimischen Gefängnissen durch ihm unterstellte Polizeieinheiten in den Jahren 1992 und 1993 verurteilt worden. Die Revisionskammer bemängelte jedoch, dass die eigentlichen Täter nicht ausreichend identifiziert worden seien. Daher sei es nicht bewiesen, dass sie tatsächlich Orics Untergebene gewesen seien.

Schon nach seiner Verurteilung vor zwei Jahren kritisierte die serbische Regierung das Strafmaß als zu gering und sprach von einem "doppelten Standard", mit dem das Gericht die Vergehen serbischer und bosniakischer Angeklagte bewerte. (nim/dpa)

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