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UN-Sicherheitsrat: Erkrankter Chirac telefoniert mit Schröder

Der erkrankte französische Präsident Jacques Chirac hat mit Bundeskanzler Gerhard Schröder telefoniert und ihm seine Unterstützung für einen ständigen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat versichert.

Paris (06.09.2005, 15:13 Uhr) - Frankreich «unterstützt ohne Einschränkungen alle Länder, die eine Reform des UN-Sicherheitsrats vorschlagen», sagte der Präsident nach Angaben seines Sprechers Jérôme Bonnafont am Dienstag in Paris. Chirac, der am vergangenen Freitag wegen einer Sehstörung und eines «kleinen Blutergusses» ins Krankenhaus eingeliefert worden war, hatte ein deutsch-französisches Treffen am diesem Dienstag in Rheinsberg abgesagen müssen.

Der Präsident der Nationalversammlung, Jean-Louis Debré, versicherte, es gebe durch die Erkrankung von Chirac kein Machtvakuum. Der Staatschef arbeite vom Militärkrankenhaus Val-de- Grace aus weiter. «Die Kontinuität des Staates ist gesichert.» Debré wies Vorwürfe zurück, der wahre Gesundheitszustand Chiracs werde verheimlicht. Die Chefärztin der Streitkräfte, Anne Robert, habe «einfach gesagt, wie es ist». Robert spricht von einem «kleinen Bluterguss», der zu einer «isolierten und begrenzten Beeinträchtigung des Sehens» geführt habe. «Die klinischen Anzeichen gehen zurück und zeigen eine günstige Entwicklung an.» Chirac werde «in einigen Tagen» die Klinik verlassen.

Nach Einschätzung des Ex-Ministers und Beraters der Regierungspartei UMP, Patrick Devedjian, will Chirac trotz der Erkrankung wieder bei der Präsidentenwahl 2007 antreten. Die Behandlung Chiracs sei ein «unbedeutender gesundheitlicher Zwischenfall», sagte er im Fernsehsender France-2. (tso)

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