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Politik: Und sie fürchten sich nicht

Die meisten Deutschen haben kaum mehr Angst vor Überfällen – auch nachts. Die Polizei wirbt nun für mehr Vorbeugung

Die Mehrheit der Bundesbürger hält Deutschland für ein sicheres Land. Vor allem in ihrer Wohngegend fühlen sich die meisten sicher, sogar nachts. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von 2000 Deutschen, die am Donnerstag vom Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, dem Bremer Innensenator Kuno Böse (CDU), veröffentlicht wurde.

Auftraggeber der Studie war das Projekt „Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“. Knapp 53 Prozent der Befragten halten Deutschland demnach für ein sehr oder überwiegend sicheres Land. 40 Prozent schätzen die Bundesrepublik als teils sicher, teils unsicher ein; diese Gruppe wünscht sich mehrheitlich mehr Polizeistreifen.

Auf die Frage, wie sie sich fühlen, wenn sie spät abends oder nachts in ihrer Wohngegend unterwegs sind, antworteten 91 Prozent der Männer und 78 Prozent der Frauen, dass sie sich sehr oder überwiegend sicher fühlen. Dabei schwankten diese Werte je nach Alter: Am sichersten fühlten sich die 16- bis 20-jährigen Befragten (90 Prozent). Bei den über 65-Jährigen waren es noch 76 Prozent.

Nach Ansicht von IMK-Chef Böse ist die „insgesamt sehr positive Einschätzung der Bevölkerung“ auch als ein Erfolg der polizeilichen Vorbeugungsarbeit zu werten. Die Befragung zeigte aber auch, dass die Bürger gerne mehr über den Schutz vor Straftaten informiert werden möchten. Am meisten gewünscht wird Aufklärung zum Schutz vor Einbrüchen, gefolgt von Informationen zu den Themen Diebstahl, Raub sowie sexuelle Gewalttaten.

Dass die Polizei bereits kostenlos entsprechende Broschüren, CD-Roms und Internetseiten anbietet, weiß nur etwa die Hälfte der Befragten. Diejenigen, die sich persönlich beraten lassen oder Auskünfte einholen, sind zu 88 Prozent damit zufrieden.

Der Bremer Innensenator hob hervor, dass die Vorbeugung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die jeden angehe. „Jeder Euro, der für Prävention ausgegeben wird, zahlt sich am Ende für die Gesellschaft doppelt und dreifach aus“, meinte der Politiker. Vor allem im Kampf gegen die Jugendkriminalität müssten Polizei, Schulen, Jugend- und Sozialverwaltung sowie Kirchengemeinden und Sportvereine eng zusammenarbeiten, forderte Böse. Immerhin sei bei der Vorbeugung aber schon einiges geschehen – viele Bürger seien wachsam, um „im Falle des Falles die Polizei einzuschalten“.

Weitere Informationen im Internet:

www.polizei.propk.de

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