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Unfallpatient: Jenaer Ärzte schotten Althaus ab

Thüringens Ministerpräsident ist nach seinem schweren Skiunfall noch immer nicht vernehmungsfähig. Vor der Öffentlichkeit bleibt er streng abgeschirmt. Der frühere Ministerpräsident Vogel wies indes Gerüchte zurück, er würde bei der Landtagswahl im August antreten.

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU), der bei einem Ski unfall in Österreich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt und am Freitag in die Jenaer Universitätsklinik verlegt wurde, ist noch immer nicht vernehmungsfähig. „Das gilt, solange er in Jena ist“, sagte der medizinische Vorstand des Klinikums, Klaus Höffken, am Montag. Nach Einschätzung der Ärzte könnte Althaus kommende Woche in eine Rehaklinik verlegt werden, wo er „weitere Wochen“ verbringen müsse.

Die Ärzte wollen dem Patienten die Zeit geben, sich wieder zu stabilisieren. Es gebe Phasen, in denen Althaus „fast klar“ sei, sagte der Neurochirurg Rolf Kalff. Dann folgten Phasen, in denen er sich „an Dinge, die eine Viertelstunde zurückliegen, nicht mehr erinnert“. Der Unfall und die Umstände ebenso wie die Diagnose seien ihm zwar inzwischen mitgeteilt worden, aber er vergesse sie wieder. Bei dem Skiunfall war eine 41-jährige Frau ums Leben gekommen.

Auf die Frage, ob sich der gegenwärtige Zustand von Althaus bessern werde, sagte Kalff: „Ja“. Höffken fügte hinzu, dass der „Krankheitsverlauf nichts Ungewöhnliches“ habe. So sei es hundertfach bei Schädel-Hirn-Verletzungen passiert. Nach Angaben der Ärzte ist der Patient bereits auf einen Hometrainer gestiegen. „Wir mussten aufpassen, dass er nicht auf Leistung trainiert“, sagte Kalff.

Althaus bleibt unter dessen weiter streng abgeschirmt. Fernsehen, Radio, Zeitungen und Handy sind aus seinem Krankenzimmer verbannt. Eine Freundin der Familie, die ihn in Österreich psychologisch betreute, wurde inzwischen von Jenaer Spezialisten abgelöst.

Die CDU und die amtierende Regierungschefin Birgit Diezel setzen ganz auf die baldige Rückkehr von Althaus. Der frühere Ministerpräsident Bernhard Vogel wies unterdessen Spekulationen zurück, er könnte bei der Landtagswahl am 30. August für Althaus einspringen. Dies sei „absoluter Unsinn“, sagte Vogel der „Bild“-Zeitung. Einen „Plan B“ gebe es nicht. Als Ehrenvorsitzender der Landes-CDU stehe er aber für Wahlkampfauftritte zur Verfügung.

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