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Uni München: Beckstein verteidigt Terroristensuche

Bayerns Innenminister Günther Beckstein hat die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität gegen Kritik an ihrem Aufruf zur Suche nach Terror-Verdächtigen verteidigt. Vielmehr sollten alle Hochschulen sich beteiligen.

München - Die Kritik sei in der Sache unangemessen und für die Sicherheitslage im Freistaat schädlich. "Angesichts der aktuellen und äußerst ernst zu nehmenden Terrordrohungen brauchen wir insgesamt in der Bevölkerung höchste Wachsamkeit. Das gilt in hohem Maße auch an den Hochschulen", betonte Beckstein. Deshalb sollten an allen Hochschulen Auffälligkeiten, die auf Sicherheitsrisiken hindeuten, den Sicherheitsbehörden mitgeteilt werden.

In dem Rundschreiben der LMU war Anfang der Woche von Uni-Mitarbeitern unter anderem verlangt worden, "verdächtig erscheinende Wahrnehmungen, die Rückschlüsse auf eine islamisch-fundamentalistische Haltung zulassen", unverzüglich mitzuteilen. LMU-Rektor Bernd Huber distanzierte sich später von dem Schreiben seines Sicherheitsberaters und bedauerte, dass es "streckenweise missverständlich formuliert" gewesen sei. Die LMU sei "ganz strikt gegen eine Atmosphäre der Bespitzelung, der Beschnüffelung oder des wechselseitigen Aushorchens eingestellt", betonte der Rektor.

Beckstein sagte nun, Informationen den Sicherheitsbehörden weiterzugeben sei "weder ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit noch eine Form der Bespitzelung". Einen Gegensatz zwischen Sicherheit und Weltoffenheit künstlich zu konstruieren, sei falsch. (tso/ddp)

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