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Politik: Unicef zieht Bilanz: 60 Millionen Frauen starben in Folge von Gewalt

Die Bilanz ist ernüchternd. Auch fünf Jahre nach dem zähen Ringen der 4.

Die Bilanz ist ernüchternd. Auch fünf Jahre nach dem zähen Ringen der 4. UN-Konferenz in Peking um die Gleichberechtigung von Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bleiben Frauen und Mädchen in vielen Regionen der Welt auf der Strecke. Als Folge von Gewalt fehlen nach der jüngsten Studie des Unicef-Kinderhilfswerks statistisch weltweit mindestens 60 Millionen Frauen. Viele hatten keine Lebenschance, weil die Regierungen einiger Entwicklungsländer heranwachsenden Mädchen grundsätzlich die medizinische Betreuung verweigern. Allein weil sie keine Jungen sind, werden ihnen auch Bildungsmaßnahmen verweigert. Weibliche Föten werden in Entwicklungsländern oftmals gezielt abgetrieben. Auf diese Weise werden in Indien laut Unicef jährlich 10 000 Leben ausgelöscht.

Gewalt erfahren die meisten Mädchen und Frauen in der eigenen Familie. In manchen Ländern wird jede Zweite geschlagen, vergewaltigt oder sogar ermordet, in den Industrienationen noch immer jede Fünfte. In den USA waren 28 Prozent betroffen, in Kenia 42, in Nicaragua 52 und in Südostasien zuweilen 60 Prozent. Am häufigsten missbraucht werden Mädchen, die noch keine 15 Jahre alt sind. "Die Gewalt geschieht unabhängig von Klassen und Ländern", sagt Ruth Finney-Howard, Autorin der Unicef-Studie. Weltweit ratifizierten erst 44 Regierungen Gesetze gegen Gewalt in Familien. In New York berät seit Montag die UN-Sondergeneralversammlung die Umsetzung der Pekinger Beschlüsse.

cl

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