zum Hauptinhalt
Am 26. September wird der nächste Bundestag gewählt.

© Sebastian Gollnow/dpa

Union im Politbarometer weiter vorn: 80 Prozent halten Ausgang der Bundestagswahl für offen

Deutlich mehr Bürger als Ende Juni 2017 sind der Ansicht, die Bundestagswahl sei noch nicht entschieden. Bei der Sonntagsfrage gibt es wenig Veränderung.

Drei Monate vor der Bundestagwahl hält eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger den Ausgang der Abstimmung für völlig offen. Dem aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel zufolge sind nur 19 Prozent der Ansicht, es sei bereits klar, wer am 26. September gewinnen wird. 80 Prozent dagegen halten das Rennen um den Einzug ins Kanzleramt für völlig offen. Das sind deutlich mehr als zwölf Wochen vor der letzten Bundestagswahl 2017. Damals waren 39 Prozent der Meinung, es sei klar, wer gewinnen werde, 60 Prozent waren anderer Ansicht.

Gefragt nach ihrer persönlichen Erwartung für den September, rechnen 61 Prozent momentan mit einem Wahlsieg der C-Parteien und Armin Laschet, für 9 Prozent werden die Grünen mit Annalena Baerbock und für 3 Prozent die SPD mit Olaf Scholz gewinnen. 9 Prozent nennen sonstige Sieger und 18 Prozent wagen keine Prognose zum Wahlsieger. Wie unsicher die Prognosen für den Wahlausgang sind, zeigt sich auch daran, 72 Prozent neben ihrer aktuellen Parteipräferenz vorstellen können, eine andere Partei zu wählen, für 28 Prozent kommt dies nicht in Frage.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Wenig Veränderung gibt es bei der Sonntagsfrage. Würde am Sonntag wirklich über die Zusammensetzung des neuen Bundestags abgestimmt, könnte die Union mit 29 Prozent (plus eins) rechnen, die SPD käme auf 14 Prozent (minus eins), die AfD auf zehn Prozent (minus eins) und die FDP bliebe bei zehn Prozent. Die Linke erreichte unverändert sieben Prozent, die Grünen weiterhin 22 Prozent und die anderen Parteien zusammen acht Prozent (plus eins).

Auch im Deutschlandtrend für das ARD-Morgenmagazin gab es bei der Sonntagsfrage kaum Bewegung. Die Union kommt in der Umfrage von Infratest dimap unverändert auf 28 Prozent. Grüne und SPD legen jeweils um einen Punkt auf 21 beziehungsweise 15 Prozent zu. Der AfD würden unverändert 12 Prozent der Befragten ihre Stimme geben. FDP und Linke verlieren jeweils einen Punkt und könnten derzeit mit 11 beziehungsweise 6 Prozent rechnen.

Merkel weiterhin beliebteste Politikerin

Rechnerisch möglich wären nach beiden Umfragen eine schwarz-grüne Koalition oder auch ein Dreierbündnis aus CDU/CSU, SPD und FDP. Dem Deutschlandtrend zufolge hätte auch ein Bündnis aus Grünen, SPD und FDP eine knappe Mehrheit. Für den „Deutschlandtrend“ befragte Infratest dimap am Dienstag und Mittwoch 1217 Wahlberechtigte. Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1271 Wahlberechtigte.

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Politbarometer bei den Top 10 der Politikerinnen und Politiker weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,4 (Jun. I: 2,2) auf der Skala von +5 bis -5.

Es folgen der Grünen-Politiker Winfried Kretschmann mit 1,7 (Jun. I: 1,8) und CSU-Chef Markus Söder mit 1,3 (Jun. I: 1,4). Auf Platz vier liegt SPD-Kanzlerkandidat Scholz mit 1,0 (Jun. I: 0,9). Danach der Grünen Ko-Chef Robert Habeck mit 1,0 (Jun. I: 0,6), Unions-Kandidat Laschet mit 0,4 (Jun. I: 0,6), die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht mit 0,4 (Jun. I: 0,3) und FDP-Chef Christian Lindner mit 0,1 (Jun. I: 0,3). Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommt auf 0,0 (Jun. I: 0,0) und Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock auf minus 0,1 (Jun. I: minus 0,2).

Mehrheit der Jüngeren für Baerbock als Kanzlerin

34 Prozent der Befragten würden der Umfrage zufolge am liebsten Laschet im Kanzleramt sehen, für Scholz sprachen sich 26 Prozent aus. Baerbock kommt hier auf 24 Prozent. Große Unterschiede in den Präferenzen zeigen sich zwischen jüngeren und älteren Befragten: Während sich die meisten unter 30-Jährigen (56 Prozent) Baerbock als Kanzlerin wünschen, aber nur 19 Prozent Laschet und 14 Prozent Scholz, liegen bei den ab 60-Jährigen Laschet (42 Prozent) und Scholz (34 Prozent) klar vor Baerbock (11 Prozent).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In der eigenen Anhängerschaft sprechen sich mehr als vier von fünf Befragten für Scholz (SPD-Anhänger: 82 Prozent) beziehungsweise Baerbock (Grüne-Anhänger: 84 Prozent) aus. Bei Laschet sind das knapp drei Viertel der CDU/CSU-Anhänger (73 Prozent).

Dabei steigt insgesamt das Zutrauen in Laschet als Bundeskanzler. Nach 43 Prozent Anfang Juni halten ihn jetzt 47 Prozent für kanzlertauglich, ebenfalls 47 Prozent bezweifeln das (Jun. I: 49 Prozent). Scholz trauen 49 Prozent (Jun. I: 48 Prozent) das Amt zu und 44 Prozent (Jun. I: 45 Prozent) meinen, er ist dafür nicht geeignet. Auch bei Baerbock ist die Einschätzung ganz ähnlich wie zuletzt: Nur 29 Prozent (Jun. I: 28 Prozent) sagen, sie kann Kanzlerin, 65 Prozent (Jun. I: 64 Prozent) sprechen ihr das ab.

Dass die Ankündigungen der Parteien vor der Wahl, dann nach der Wahl und in Regierungsfunktion auch eingehalten werden, glauben nur 23 Prozent aller Befragten, 75 Prozent bezweifeln das. Am vergleichsweise zuversichtlichsten sind dabei die Anhänger der CDU/CSU (32 Prozent). Besonders skeptisch sind die Anhängerschaften von AfD und FDP, hier gehen 88 Prozent (AfD) beziehungsweise 84 Prozent (FDP) davon aus, dass Versprechen nicht gehalten werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false