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Politik: Union im Umfragetief: Schlechtester Wert seit 1990

Politbarometer sieht Vertrauen in die Koalition schwinden – 64 Prozent finden Merkels Arbeit aber gut

Berlin - Im Streit über die Gesundheitsreform ist die Union auf ihren tiefsten Punkt seit der Wiedervereinigung gefallen: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme sie nur noch auf 33 Prozent (minus drei), wie aus dem neuesten Politbarometer im Auftrag von Tagesspiegel und ZDFhervorgeht. Die SPD würde 31 Prozent erreichen (plus eins), die FDP 13 Prozent (plus zwei) so viel wie noch nie seit der Einheit. Die Grünen kämen wie bisher auf neun Prozent, die Linke nur noch auf sieben Prozent (minus eins).

Unverändert gering sind die Erwartungen, dass die große Koalition die Probleme des Gesundheitswesens auf längere Sicht lösen kann. Lediglich 16 Prozent haben diese Hoffnung, 83 Prozent erwarten keine dauerhaften Lösungen. Auch allgemein hat die große Koalition Vertrauen verloren: Auf die Frage, welche der möglichen Koalitionen am ehesten die Probleme Deutschlands lösen könnte, nannten vor fast einem Jahr noch 52 Prozent die große Koalition, jetzt nur noch 33 Prozent. Auf Platz zwei folgt nun mit 21 Prozent eine Koalition aus Union, FDP und Grünen. Die klassische „Ampel“ aus SPD, FDP und Grünen halten demnach 17 Prozent für am geeignetsten und zwölf Prozent eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) genießt zwar immer noch Ansehen: 64 Prozent meinen der Umfrage zufolge, dass sie ihre Sache eher gut mache (eher schlecht: 31 Prozent). Aber nur noch 52 Prozent trauen ihr laut Politbarometer zu, sich in wichtigen politischen Fragen durchzusetzen. Im Juli 2005 glaubten dies noch 64 Prozent. Die Liste der zehn wichtigsten Politiker führt weiter Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) an, gefolgt von SPD-Chef Kurt Beck. Tsp

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