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Universitätsbericht: Verhöre in Guantanamo auf Video aufgezeichnet

Offenbar wurden im US-Gefangenenlager Guantanamo tausende Verhöre aufgezeichnet. Die Bänder könnten Foltervorwürfe gegen die US-Militärs klären.

Im Guantanamo auf Kuba sind offenbar mehr als 24.000 Vernehmungen von Häftlingen auf Video aufgezeichnet worden. Das geht aus einem  Bericht der Jurafakultät der Universität von Seton im US-Bundesstaat New Jersey hervor, der sich auf offizielle Dokumente beruft. Im Mai 2005 hatte der Armee-Chefarzt Kevin Kiley in einem internen Bericht geschrieben, sämtliche Verhöre seien auf Video aufgenommen worden.

Wenige Wochen später war in einem anderen Bericht von mehr als 24.000 Vernehmungen zwischen 2002 und 2005 die Rede. Ein Sprecher des US-Marinestützpunktes auf Kuba sagte dagegen, die Häftlings-Befragungen seien zwar "überwacht", in der Regel aber nicht aufgezeichnet worden.

Die Bänder könnten von besonderem Interesse in Verfahren zu Foltervorwürfen von Guantanamo-Häftlingen sein. 2005 hatten mehrere Richter die Regierung angewiesen, sämtliche Dokumente aufzubewahren, die in diesem Zusammenhang von Interesse sein könnten. CIA-Chef Michael Hayden hatte Anfang Dezember zugegeben, dass seine Behörde 2005 mehrere Videos von Verhören mit umstrittenen Methoden zerstört hatte und damit einen Skandal ausgelöst. (ae/AFP)

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