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Politik: Unruhen in Cincinnati: Der Justizminister ermittelt

Das nach tagelangen schweren Unruhen verhängte Ausgehverbot in der amerikanischen Stadt Cincinnati wird nach Behördenangaben voraussichtlich bis Ostersonntag verlängert. Wegen Verstoßes gegen die Sperre wurden am Freitag mehr als 150 Personen festgenommen.

Das nach tagelangen schweren Unruhen verhängte Ausgehverbot in der amerikanischen Stadt Cincinnati wird nach Behördenangaben voraussichtlich bis Ostersonntag verlängert. Wegen Verstoßes gegen die Sperre wurden am Freitag mehr als 150 Personen festgenommen. Die Lage in der Stadt blieb in der Nacht zum Samstag weitgehend ruhig. Die Polizei rechnete für Samstag jedoch mit neuen Spannungen, da der vor einer Woche von der Polizei erschossene 19-jährige Timothy Thomas beerdigt werden sollte. Der tödliche Schuss eines weißen Polizisten auf den unbewaffneten jungen Schwarzen hatte die Krawalle ausgelöst.

Nach US-Medienberichten sandte US-Justizminister John Ashcroft am Freitag Ermittler in die Stadt, die die dortigen Polizeipraktiken überprüfen sollen. Zudem untersuchen das Bundeskriminalamt FBI und ein Gericht den tödlichen Zwischenfall auf mögliche Verletzungen von Bürgerrechten. Erste Ermittlungsergebnisse werden in der kommenden Woche erwartet. Nach Angaben seines Sprechers Ari Fleischer rief Präsident George W. Bush die Bürger von Cincinnati zur Ruhe und zu einer gewaltfreien Lösung des Konflikts auf. Hubschrauber und schwer bewaffnete Polizisten überwachten nach dreitägigen schweren Ausschreitungen die Einhaltung des Verbots. Gottesdienste, Sport- und Musikveranstaltungen wurden abgesagt. Nur Bewohner auf dem Weg zur oder von der Arbeit durften sich von 20 Uhr bis sechs Uhr auf den Straßen sehen lassen.

Bürgermeister Charles Luken verhängte den Ausnahmezustand am Donnerstag wegen der gewaltsamen Proteste gegen die Erschießung des unbewaffneten Schwarzen Timothy Thomas durch die Polizei. Das Verhältnis zwischen den Einwohnern schwarzer Hautfarbe und der Polizei ist in Cincinnati seit längerem gespannt. Seit November vergangenen Jahres wurden drei Schwarze von Polizisten erschossen, ein Vierter erstickte nach seiner Festnahme in Polizeigewahrsam.

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