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Unruhen in Frankreich: Regierung berät über Gewalteskalation

In Frankreich ist es in der Nacht erneut zu Gewalttaten gekommen. Im Großraum Lyon wurden in der Nacht 32 Autos angezündet.

Grenoble/Marseille - In Grenoble im Osten des Landes wurde ein Straßenbahnfahrer am Sonntagabend verletzt, als Unbekannte einen Pflasterstein von einer Fußgängerbrücke auf sein Fahrzeug warfen, wie die örtlichen Verkehrsbetriebe mitteilten. Der Fahrer erlitt demnach Verletzungen durch Glassplitter der Windschutzscheibe im Gesicht.

In Paris trat die Regierung am Montagvormittag zu einer Krisensitzung zusammen, um nach mehreren Brandanschlägen gegen Linienbusse über einen besseren Schutz des öffentlichen Nahverkehrs zu beraten.

Studentin mit lebensgefährlichen Verbrennungen

Die am Samstagabend in Marseille bei einem Brandanschlag auf einen Bus schwer verletzte Studentin schwebte weiter in Lebensgefahr, wie die Krankenhausverwaltung in der südfranzösischen Stadt am Montagvormittag mitteilte. Sie hatte schwere Verbrennungen an 70 Prozent des Körpers erlitten. Innenminister Nicolas Sarkozy zeigte sich überzeugt, dass die Täter bald gefasst würden. Dies habe er der Familie der aus dem Senegal stammenden Frau versprochen, sagte Sarkozy im Radiosender Europe 1. Nach bisherigen Erkenntnissen befinden sich laut dem Minister unter den Tätern auch Minderjährige.

Der Verband der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel (FUTSP) setzte eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Damit wolle die Organisation "eine Debatte provozieren", sagte Verbandspräsident Jean-Claude Delarue. Zu oft kämen Täter bei solchen Anschlägen ungeschoren davon, weil in den Vorstädten eine "Omertà", ein Schweigegebot, herrsche, hinter dem sich die Brandstifter verstecken könnten. (tso/AFP)

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