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Uran-Anreicherung: Iran doch nicht so weit wie gedacht

Iran wird erst in drei oder vier Jahren zu einer groß angelegten Uran-Anreicherung in 50.000 Zentrifugen in der Lage sein. Wie viele Zentrifugen dort bereits installiert sind, ist aber weiter unklar.

Teheran - Iran wird den nuklearen Brennstoffkreislauf nach den Worten des Leiters der nationalen Atombehörde erst in vier Jahren beherrschen. Es werde noch zwei bis vier Jahre dauern, bis alle 50.000 Gaszentrifugen wie angekündigt in der Urananreicherungsanlage in Natans installiert seien, sagte der Leiter der iranischen Atombehörde, Gholam-Resa Aghasadeh, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete.

Aghasadeh hatte erst vor einer Woche angekündigt, dass die Führung in Teheran 50.000 Zentrifugen in Natans installieren will. Zuvor hatte Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit der Erklärung, Iran sei nun zur Produktion von angereichertem Uran "im industriellen Maßstab" in der Lage, international heftige Kritik ausgelöst.

IAEO zweifelt an iranischen Angaben zu Zentrifugenzahl

Aghasadeh wollte nicht sagen, wie viele Zentrifugen bereits in Natans einsatzfähig sind. Ali Laridschani, der Sekretär des auch für Atomfragen zuständigen iranischen Sicherheitsrates, hatte vergangene Woche angedeutet, dass in Natans 3000 Gaszentrifugen in Betrieb sind. Internationale Experten, darunter auch die der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), hatten daran Zweifel geäußert. Laut IAEO sind bisher lediglich 1000 Gaszentrifugen installiert. Aghasadeh räumte ein, dass zehn bis 20 Prozent der bereits eingesetzten Zentrifugen bei der Urananreicherung explodiert seien.

Derzeit halten sich Inspekteure der IAEO in Iran auf, um erneut Atomanlagen zu kontrollieren. Von ihrem Bericht erhofft sich die UN-Atombehörde Klarheit über das Ausmaß der iranischen Anreicherungsaktivitäten. Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass Iran die Urananreicherung zum Bau von Atomwaffen missbrauchen könnte. Teheran hat dies wiederholt bestritten. Aghasadeh bekräftigte erneut die Verhandlungsbereitschaft Irans in der Atomfrage. (tso/dpa)

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