zum Hauptinhalt

Urnengang: Kosovos Serben sollen Belgrader Parlament wählen

Die Belgrader Regierung will auch die Serben in der neuerdings unabhängigen Provinz Kosovo bei den Wahlen im Mai an die Urnen bitten - gegen den Willen der Vereinten Nationen.

Serbien will seine Parlaments- und Kommunalwahlen am 11. Mai entgegen dem Willen der Vereinten Nationen auch in den mehrheitlich von Serben bewohnten Gemeinden des Kosovo abhalten. Wie die Nachrichtenagenturen Beta und Tanjug berichten, nahm die serbische Wahlkommission am Mittwoch eine entsprechende Resolution an. Demnach sollen die Wahlen in 23 kosovarischen Gemeinden stattfinden, die mehrheitlich von Serben bewohnt werden.
  
Berichten kosovarischer Zeitungen zufolge wollte die UN-Mission im Kosovo (Unmik) die Parlamentswahlen "weder unterstützen noch blockieren", würde sich aber gegen Pläne für Kommunalwahlen stellen. Unmik-Sprecher Alexander Ivanko sagte demnach, serbische Kommunalwahlen im Kosovo wären ein Bruch mit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats darstellen und ungültig. Er wies damit eine Bitte des serbischen Kosovo-Ministers Slobodan Samardziv zurück, der die Unmik in einem Schreiben den Presseberichten zufolge aufgefordert hatte, die Kommunalwahlen zu billigen.
  
Belgrader Regierung nach Unabhängigkeitserklärung in der Krise  
  
Das Kosovo war 1999 unter UN-Verwaltung gestellt worden. Zuvor hatte die Nato Serbien wochenlang aus der Luft bombardiert, um die Unterdrückung der albanischstämmigen Bevölkerung in der Provinz zu erzwingen.
  
In Serbien finden vorgezogene Neuwahlen statt, nachdem die Unabhängigkeit des Kosovo im Februar die Regierung in Belgrad in eine tiefe Krise gestürzt hatte. Die serbische Minderheit im Kosovo hatte im November die Parlaments- und Kommunalwahlen boykottiert. (mpr/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false