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US-Nahost-Politik: Ex-Generäle fordern Kurswechsel

Frühere US-Diplomaten und Generäle haben US-Präsident George W. Bush in einem offenen Brief zu einer neuen Nahost-Politik aufgefordert. Von einem Militäreinsatz gegen den Iran rieten die Verfasser dringend ab.

Washington - "Als ehemalige führende Militärs und Mitarbeiter der Außenpolitik rufen wir die Bush-Regierung auf, unverzüglich und ohne Vorbedingungen direkte Gespräche mit der Regierung des Iran aufzunehmen, um die derzeitige Krise im Nahen Osten zu überwinden", hieß es in dem Brief, den 21 frühere Führungskräfte wie US-General a.D. Joseph Hoar unterschrieben. Und weiter: "Die derzeitigen Krisen müssen diplomatisch gelöst werden, nicht durch einen Militäreinsatz."

Die Regierung der Vereinigten Staaten verhindere Gespräche über den Nahen Osten, "indem sie jeden beschuldigt, der von ihrer Meinung abweicht, illoyal zu sein oder irgendwie den Terroristen zu helfen", sagte ein früherer Ministerialdirektor aus dem US-Außenamt, Morton Halperin, der den offenen Brief ebenfalls unterschrieben hatte, in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Indem die US-Regierung Gespräche mit Syrien, mit dem Iran und mit Nordkorea ablehne, bringe sie die Sicherheit des Landes in Gefahr, sagte Halperin.

Derzeit mehrt sich die Kritik von Demokraten und Republikanern an Bushs Nahost-Politik. Der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Richard Holbrooke, hatte vergangene Woche in einem Kommentar in der "Washington Post" vor einer "Kettenreaktion" gewarnt. Angesichts der Krisen im Libanon und im Irak sei eine Reaktion zu befürchten, "die sich fast überall zwischen Kairo und Bombay" ausbreiten könne. "Aus diesem Chaos ziehen nur der Iran, die Hisbollah, Al Qaida und der irakische Schiitenführer Moktada Sadr Nutzen", schrieb Holbrooke. (tso/AFP)

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