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Kelly Craft in ihrer aktuellen Funktion als Botschafterin in Kanada im Büro von Premier Justin Trudeau in Ottawa.

© REUTERS/Chris Wattie

Update

US-Präsident: Trump nominiert Kelly Knight Craft als UN-Botschafterin

Seit zwei Monaten sucht der US-Präsident Ersatz für Nikki Haley. Jetzt will er die Botschafterin aus Kanada nach New York schicken. Auch an ihr gibt es Zweifel.

US-Präsident Donald Trump will die US-Botschafterin in Kanada, Kelly Knight Craft, zur obersten Diplomatin der USA bei den Vereinten Nationen machen. Das kündigte Trump am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter an. Die 56-Jährige habe einen „ausgezeichneten Job“ darin gemacht, die USA zu repräsentieren. Wenn der Senat der Personalie zustimmt, würde Craft auf Nikki Haley folgen, die den Posten in New York zum Ende des vergangenen Jahres aus persönlichen Gründen abgegeben hatte.

Craft war vor ihrer Zeit als US-Botschafterin in Kanada Unternehmerin im US-Bundesstaat Kentucky. Sie ist mit Joe Craft verheiratet, einem milliardenschweren Geschäftsmann aus der Kohleindustrie. Beide sind Spender der Republikaner. Im Wahlkampf 2016 unterstützte das Ehepaar Kandidaten der Konservativen nach einem Bericht der „Washington Post“ mit rund 1,5 Millionen US-Dollar (1,3 Millionen Euro). Wie die Zeitung am Freitag berichtete, gehörten die beiden in der Vergangenheit auch zu Gästen von Trumps Hotel in Washington.

Für Aufsehen sorgte Craft, als sie erklärte, sie glaube „beiden Seiten“ in der Debatte über den Klimawandel. In einem Interview des Senders CBC war sie gefragt worden, ob sie an den Klimawandel glaube. Sie entgegnete daraufhin: „Ich glaube, es gibt Wissenschaftler auf beiden Seiten, die richtig liegen“.

US-Außenminister Mike Pompeo begrüßte die Entscheidung des Präsidenten. Er lobte Knight Craft als „herausragende Anwältin“ für die Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen der Vereinigten Staaten in Kanada. Sie sei „extrem gut qualifiziert“, um diese Arbeit bei der UNO fortzusetzen. Knight Crafts Diplomatenkarriere hatte unter dem früheren Präsidenten George W. Bush begonnen, der sie in die US-Delegation bei den Vereinten Nationen berief. Sie vertrat Washington bei UN-Versammlungen.

Craft ist bereits Trumps zweite Kandidatin für das Spitzenamt. Die bisherige Anwärterin Heather Nauert hatte ihre Bewerbung am vergangenen Sonntag überraschend zurückgezogen. Sie erklärte, die vergangenen zwei Monate seien für ihre Familie sehr aufreibend gewesen.

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Mehrere US-Medien berichteten allerdings, Grund für Nauerts Rückzug sei, dass sie vor Jahren eine Frau als Kindermädchen beschäftigt hatte, die keine US-Arbeitserlaubnis gehabt habe. Aus Angst vor Komplikationen im Nominierungsprozess wegen dieses Falls habe Nauert entschieden, sich selbst aus dem Rennen zu nehmen. Die Opposition hatte ihr mangelnde außenpolitische Erfahrung vorgeworfen. Nauert arbeitete früher als Moderatorin beim konservativen und Trump überaus wohlgesonnenen Fernsehsender Fox News.

In Trumps zwei Jahren als Präsident hat es bereits zahlreiche Rücktritte und Entlassungen gegeben. Es ist von einem Personalkarussell die Rede. Derzeit werden etwa die Posten des Verteidigungsministers und des Stabschefs im Weißen Haus nur kommissarisch geleitet. (dpa, AFP)

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