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US-Präsidentenwahl: Bürgermeister Giuliani gegen Hillary Clinton?

Der republikanische New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani erwägt offenbar eine Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen 2008.

New York - Wie Giulianis Mitarbeiter John Gross erklärte, beantragte der Bürgermeister die Einrichtung eines gemeinnützigen Sondierungsausschusses, der Spenden sammeln und seine Chancen bei der nächsten Präsidentenwahl ausloten soll. Eine Entscheidung über seine Kandidatur habe Giuliani noch nicht getroffen. Giuliani ist wegen seiner besonnenen Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 auch über die Parteigrenzen hinweg beliebt. US-Medien feierten ihn zeitweise als "Amerikas Bürgermeister".

Nach Angaben Gross' reichte Giuliani den Antrag auf Einrichtung des Sondierungsausschusses bereits am Freitag bei den Behörden des Bundesstaats New York ein. Während der Kongresswahlen habe Giuliani mit den US-Bürgern über viele Themen diskutiert, sagte sein Berater Anthony Carbonetti. "Sie haben ihn ermutigt, bei den Präsidentenwahlen anzutreten."

Guiliani: Entscheidung über Kandidatur bis Anfang des Jahres

Eine endgültige Entscheidung über seine Kandidatur wollte Giuliani nach eigenen Angaben nicht vor Anfang des Jahres fällen. Einen ähnlichen Termin nannte sein möglicherweise größter Rivale, Senator John McCain. Der Konservative aus Arizona hatte am Sonntag ebenfalls die Einrichtung eines Sondierungsausschusses für eine Präsidentschaftskandidatur angekündigt. McCain war vor sechs Jahren im innerparteilichen Nominierungsverfahren gegen den heutigen Amtsinhaber George W. Bush unterlegen.

Die Debatte um die Präsidentschaftskandidaturen 2008 war nach den Kongresswahlen in der vergangenen Woche neu entbrannt, nachdem die Demokraten erstmals seit zwölf Jahren beide Häuser des US-Kongresses erobert hatten. Umfragen zufolge hätte Giuliani bei einer Kandidatur derzeit gute Karten: Einer Befragung des TV-Senders WNBC vom Oktober zufolge führt der 62-Jährige in der Wählergunst mit 23 Prozent vor der ebenfalls als republikanische Kandidatin gehandelten Außenministerin Condoleezza Rice (20 Prozent) und vor McCain (15 Prozent). Rice hat eine mögliche Kandidatur bislang hartnäckig ausgeschlossen.

Giuliani gegen Clinton

Sollte Giuliani sich zur Kandidatur entschließen, könnte er zum zweiten Mal in seiner Karriere gegen Hillary Clinton antreten. Beide konkurrierten im Jahr 2000 um den Senatorensitz in New York; wegen einer Krebserkrankung musste Giuliani vorzeitig aufgeben. Ob die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton sich als erste Frau für die Demokraten um die Präsidentschaft bewirbt, ist jedoch ebenfalls offen. (tso/AFP)

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