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Politik: US-Präsidentschaft: Ermittlungen gegen Clinton versehentlich bekannt gegeben

Ein US-Richter hat sich öffentlich dafür entschuldigt, die Nachricht über neue Ermittlungen gegen Präsident Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre weitergegeben zu haben. Der Richter am Berufungsgericht in Washington, Richard Cudahy, erklärte am Freitag, er habe die Information versehentlich einem Journalisten gegeben.

Ein US-Richter hat sich öffentlich dafür entschuldigt, die Nachricht über neue Ermittlungen gegen Präsident Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre weitergegeben zu haben. Der Richter am Berufungsgericht in Washington, Richard Cudahy, erklärte am Freitag, er habe die Information versehentlich einem Journalisten gegeben. Die Nachricht war in der Demokratischen Partei auf helle Empörung gestoßen, da sie unmittelbar vor der wichtigen Rede von Präsidentschaftskandidat Al Gore auf dem Wahlparteitag der Demokraten bekannt wurde. In neuesten Wahlumfragen zeichnete sich indes ein Meinungsumschwung zu Gunsten Gores ab.

Cudahy entschuldigte sich in einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung bei allen Betroffenen. Der vom früheren demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter ernannte Cudahy ist einer der drei Richter, die Sonderermittler Robert Ray überwachen. Ray bezeichnete es als Rückschlag, dass die Einsetzung einer neuen Anklagekammer bekannt geworden sei. Der Zeitpunkt der Enthüllung "untergräbt unsere Fähigkeit, diese Angelegenheit auf schnelle, verantwortliche und kosteneffektive Art abzuschließen", hieß es in einer Erklärung. Einzige Aufgabe der Grand Jury ist dem Vernehmen nach die Untersuchung des Verhaltens von Clinton in Zusammenhang mit der Lewinsky-Affäre.

In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage der Zeitschrift "Newsweek" lag Gore mit 48 Prozent der Stimmen vor seinem republikanischen Herausforderer George W. Bush, der auf 42 Prozent kam. Nach dem Wahlparteitag der Republikaner Anfang August hatte der texanische Gouverneur noch mit elf Prozentpunkten klar in Führung gelegen. Fast die Hälfte der 806 Befragten gab an, dass Gores Rede beim Wahlparteitag der Demokraten in Los Angeles am Donnerstagabend sie überzeugt habe.

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