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Mitt Romney begeisterte bei seiner Parteitagsrede die republikanische Basis.

© AFP

US-Präsidentschaftskandidat: Romney verspricht 12 Millionen neue Jobs

Unter lautem Jubel seiner Anhänger hat Mitt Romney versprochen, die vier „enttäuschenden“ Obama-Jahre vergessen zu machen. Bei seiner bisher wichtigsten Wahlkampfrede bekam Romney überraschend Schützenhilfe von Hollywood-Urgestein Clint Eastwood.

Der US-republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney will im Falle seiner Wahl Amerika wieder aufrichten. In seiner mehrfach von lauten Jubelrufen unterbrochenen Antrittsrede auf dem Parteitag der Konservativen in Tampa kündigte er an, die Arbeitslosigkeit zu halbieren und den Staatshaushalt auszugleichen. Mit außenpolitischer Stärke und einer Überwindung politischer Gräben im Inneren werde er „eine bessere Zukunft“ schaffen. Zugleich wolle er den von Amtsinhaber Barack Obama enttäuschten Wählern neuen Optimismus einhauchen.

„Wenn ich zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werde, will ich mit meiner ganzen Energie und mit meiner ganzen Seele dafür arbeiten, Amerika wieder aufzurichten“, sagte der 65-Jährige. Zuvor hatte er die Nominierung seiner Partei für die Wahl am 6. November offiziell unter lautem Jubel seiner Fans angenommen. Kommentatoren sprachen von der wichtigsten Rede seines Lebens. Sie wurde von allen bedeutenden Fernsehsendern in den USA live übertragen. Die Tausenden Delegierten in der Halle machten mehrfach ihre Begeisterung mit lauten „USA, USA“-Rufen deutlich. Minutenlanger Konfettiregen und unzählige herabfallende Luftballons sorgten für eine perfekte Show.

„Was Amerika braucht, sind Jobs. Viele Jobs“, sagte Romney. Er wolle zwölf Millionen Arbeitsplätze schaffen. Konkret stellte er einen Fünf-Punkte-Plan vor. Demnach sollen die USA unabhängig von Energielieferungen aus dem Ausland werden. Bildung und Jobtraining sollen verstärkt werden. Neue internationale Handelsvereinbarungen, ein ausgeglichener Haushalt und Steuersenkungen für Unternehmen wie der Abbau von Regulierungen gehören ebenfalls zu den Vorhaben.

Bildergalerie: Der Parteitag der Republikaner in Tampa

Immer wieder griff Romney seinen demokratischen Gegner im Kampf ums Weiße Haus frontal an. „Ich wünschte, Präsident Obama wäre erfolgreich gewesen, weil ich will, dass Amerika erfolgreich ist“, sagte der Republikaner und ergänzte: „Präsident Obama hat versprochen, die Anhebung der Meeresspiegel zu verlangsamen und den Planeten zu heilen. Mein Versprechen ist, Ihnen und Ihrer Familie zu helfen.“ Es sei Zeit, „die Enttäuschung der vergangenen vier Jahre hinter uns zu lassen“.

Video: Wer ist Mitt Romney?

Minuten vor der Rede hatte die Hollywood-Legende Clint Eastwood („Dirty Harry“) das Publikum mit einer brillanten Schauspieler- Einlage angeheizt. Der 82-Jährige machte sich über Obama lustig und sprach zum Präsidenten, als würde dieser neben ihm sitzen. Alle Welt habe vor Rührung geweint, als Obama die Wahlen gewann, sagte Eastwood. Jetzt gebe es 23 Millionen Arbeitslose in den USA. „Das ist etwas, worüber man weinen könnte.“ Die Delegierten feierten Eastwood mit rauschenden Beifall.

Die Rede von Clint Eastwood im Video:

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Romney nutzte seinen wichtigsten Wahlkampfauftritt auch, um sich als Familienmensch und Mann des Volkes vorzustellen. Er sprach mit Rührung in der Stimme über seine verstorbene Mutter, die ihm beigebracht habe, Frauen genauso zu respektieren wie Männer, und von seinen fünf Söhnen. Zudem bemühte sich der Multimillionär dem Vorwurf entgegenzuwirken, er stehe für soziale Kälte: „Amerika wird sich um die Armen und Kranken kümmern, wird die Älteren ehren und respektieren und wird den Bedürftigen eine helfende Hand reichen“, sagte er.

Bildergalerie: Obama gegen Romney - Amerika wählt am 6. November

Außenpolitisch dagegen kündigte Romney für den Fall seiner Wahl wieder mehr Härte an. Anders als Obama würde er sich nicht in der Welt für Amerikas Stärke entschuldigen. „Amerika... wird ein Militär aufrechterhalten, das so stark ist, dass keine Nation jemals wagen würde, es auf die Probe zu stellen“. Er wolle diplomatisch auf alte, parteiübergreifende Tugenden seiner Nation aufbauen: „Wir werden Amerikas demokratische Ideale ehren, weil eine freie Welt eine friedlichere Welt ist.“

Mit seiner Rede beendete Romney den dreitägigen Parteitag der Republikaner. Die Veranstaltung sollte den Kandidaten einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und seine Umfragewerte verbessern. Bislang liefert sich der Republikaner ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Obama. Der Demokrat tritt für eine zweite Amtszeit und soll in der kommenden Woche bei dem Parteitag der Demokraten in Charlotte (North Carolina) offiziell nominiert werden. Seine große Antrittsrede ist für den 6. September geplant. (dpa)

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