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Eine AP-Umfrage sieht Hillary Clinton als sichere Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten.

© Reuters/Mike Blake

US-Präsidentschaftswahl: Clinton hat wohl genug Stimmen für Kandidatur

Hillary Clinton laut einer AP-Umfrage ausreichend Delegierte hinter sich, um Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zu werden. Vor den letzten Vorwahlen gibt sie sich aber demütig.

Millionen von Wählern dürfen heute in sechs US-Bundesstaaten bei den Vorwahlen der Demokraten abstimmen - doch die Entscheidung ist offenbar schon gefallen: Hillary Clinton dürfte bereits genügend Stimmen für die Nominierung als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei gesammelt haben. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur AP unter den stimmberechtigten Delegierten des bevorstehenden Nominierungsparteitags ergab am Montag (Ortszeit), dass der früheren First Lady die nötige Zahl von 2383 Delegiertenstimmen sicher ist.

Clinton schrieb bei Twitter, sich fühle sich "geschmeichelt" von der Nachricht. "Wir haben aber noch Vorwahlen zu gewinnen", fügte sie hinzu.

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Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook sprach in einer ersten Reaktion auf die Delegiertenzählung lediglich von einer "wichtigen Wegmarke". Er verwies ebenfalls auf die noch anstehenden Vorwahlen. Vor allem in Kalifornien hatte sich Clinton zuletzt einen harten Wahlkampf gegen ihren Konkurrenten Bernie Sanders geliefert.

Clinton erreichte offenbar nun schon die erforderliche Delegiertenzahl, weil sich in einer AP-Befragung genügend der so genannten Superdelegierten bereits vor Ende der Vorwahlsaison auf sie festlegten. Superdelegierte sind ehemalige oder aktuelle Amtsträger der Demokraten, die beim Nominierungsparteitag stimmberechtigt sind, ohne dabei durch den Entscheid der Wähler bei Vorwahlen an einen bestimmten Kandidaten gebunden zu sein.

Mehrere hundert dieser Superdelegierten haben sich auf Clinton festgelegt, während ihr Rivale Sanders beim Nominierungsparteitag im Juli bislang nur mit einigen Dutzend Stimmen aus dieser Delegiertengruppe rechnen kann.

Sanders wollte sich aber weiter nicht geschlagen geben. Sein Sprecher Michael Briggs kritisierte die AP-Delegiertenzählung als "unglücklich" und "voreilig". Die Nominierung werde erst bei der Abstimmung auf dem Parteitag im Juli entschieden.

Sanders hatte angekündigt, in den kommenden Wochen Superdelegierte von Clinton abwerben zu wollen. Clinton selbst bekräftigte ihren Anspruch auf die Nominierung am Montag mit dem Hinweis, dass sie bei den Vorwahlen zusammengerechnet mehr als drei Millionen Stimmen Vorsprung vor Sanders habe.

In der Demokratischen Partei wächst der Druck auf Sanders, nach den Wahlen am Dienstag seine Kandidatur aufzugeben. Parteistrategen fürchten, dass er die in der Bevölkerung nicht eben populäre Kandidatin Clinton durch weitere Angriffe schwächen könnte, dass seine andauernde Kandidatur die Partei vor der Präsidentschaftswahl im November spalten werde und dass davon letztlich der republikanische Kandidat Donald Trump profitieren könnte.

In Washington mehrten sich die Anzeichen, dass der parteiintern sehr beliebte Präsident Barack Obama sich bald offiziell auf Clintons Seite stellen wird. Sein Sprecher Josh Earnest sagte, Obama wolle zunächst noch die Ergebnisse der Wahlen am Dienstag abwarten. Aus Fairnessgründen habe sich der Präsident bislang im Ringen zwischen Clinton und Sanders neutral verhalten. Es sei aber kein Geheimnis, das der Präsident eine "lange und persönliche Beziehung" zu Clinton habe.

Obamas Unterstützung könnte Clinton beim Werben um jene Wählergruppen helfen, bei denen bislang Sanders die Oberhand hat - vor allem die jüngeren und progressiv eingestellten Parteianhänger. Clinton sagte am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in Kalifornien, sie wolle "alles tun, um die Partei zu einigen". Sie werde auf Sanders zugehen, "und ich hoffe, er macht das genauso". (AFP)

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