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US-Referendum: Gegen Homo-Ehe, für Abtreibung – US-Bürger haben entschieden

Die USA haben einen neuen Präsidenten gewählt. Parallel dazu fanden in 36 Bundesstaaten jedoch auch Referenden statt. Abgestimmt wurde über Themen von Abtreibung bis Sterbehilfe. So haben die US-Bürger entschieden.

Befürworter der Homo-Ehe haben bei den US-Wahlen eine schwere Niederlage einstecken müssen. In Florida und Arizona stimmten die Wähler am Dienstag bei Referenden für einen Verfassungszusatz, der eine Ehe nur als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert. Auch in Kalifornien lagen die Verfechter der Homo-Ehe nach Hochrechnungen im Rückstand.

Vor einem halben Jahr hatte der Oberste Gerichtshof des Westküstenstaates grünes Licht für die Trauung von Lesben und Schwulen gegeben, mehr als 16.000 Paare heirateten seitdem. Das heiß umkämpfte und mit über 70 Millionen Dollar teuerste Referendum "Proposition 8" könnte das Gerichtsurteil nun wieder revidieren.

Schlappe für Abtreibungsgegner

Bei den Präsidentschafts- und Kongresswahlen standen über 150 Referenden in 36 Staaten auf den Wahlzetteln. Abtreibungsgegner erlitten gleich in drei US-Bundesstaaten eine Niederlage. In South Dakota lehnten die Wähler eine Neuregelung ab, die den Schwangerschaftsabbruch nur in Fällen von Vergewaltigung, Inzest und bei akuter Lebensgefahr der Mutter zugelassen hätte.

In Colorado scheiterte ein noch weitergehender Entwurf, der das Lebensrecht vom Moment der Befruchtung an definiert hätte. Die Annahme dieses Referendums hätte jede Abtreibung gesetzeswidrig gemacht. In Kalifornien platzte eine Initiative, wonach minderjährige Mädchen ihre Eltern über den bevorstehenden Eingriff hätten informieren müssen.

Sterbehilfe in Washington

Marihuana-Freunde feierten in zwei US-Bundesstaaten einen Sieg. Erwachsene Bürger in Massachusetts, die bis zu 28 Gramm der Droge besitzen, müssen sich nicht mehr vor einer strafrechtlichen Verfolgung fürchten. Künftig gibt es nur noch geringe Bußgelder. In Michigan wurde die Verwendung von Marihuana für medizinische Zwecke gebilligt. Michigan ist damit der 13. US-Staat, in dem Patienten mit ärztlicher Genehmigung unter bestimmten Bedingungen Zugang zu der Droge haben.

Unheilbar kranke Menschen im US-Staat Washington können künftig von Ärzten Sterbehilfe erhalten. Damit ist Washington nach Oregon der zweite US-Bundesstaat, der die Sterbehilfe billigt. Todkranke, die nur noch maximal sechs Monate zu leben haben, werden nun mit ärztlich verschriebenen Medikamenten sterben dürfen.

Kalifornien beweist Herz für Tiere

Die umstrittene Forschung mit embryonalen Stammzellen ist im US-Staat Michigan nach einer Volksabstimmung leichter geworden. Erstmals dürfen jetzt Embryonen aus Fortpflanzungskliniken, die von Paaren verworfen und somit in den Sondermüll wandern würden, für Forschungszwecke benutzt werden.

Kalifornische Wähler erteilten einer Initiative, die dem Westküstenstaat die schärfsten Umweltauflagen im Bereich erneuerbarer Energien in den USA beschert hätte, eine Absage. Demnach hätte Kalifornien bis zum Jahr 2025 die Hälfte seines Bedarfs durch Sonnen-, Wind- oder geothermale Energie decken müssen. Der "Goldene Staat" strebt derzeit 33 Prozent im Jahr 2020 an.

Tierschützer in Kalifornien setzten sich mit ihrem Referendum für eine humanere Haltung von Hühnern, trächtigen Schweinen und Kälbern durch. Danach müssen Landwirte bis 2015 zu enge Käfige abschaffen. Die Tiere sollen so gehalten werden, dass sie "liegen, aufstehen, ihre Gliedmaßen strecken und sich frei herumdrehen können", schreibt das Referendum vor. In Massachusetts wurden Hunderennen für Geld verboten. Bereits 2010 sollen derartige Wettkämpfe abgeschafft werden. (iba/dpa)

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