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US-Umfrage: Ägypten: Große Zustimmung zu Al-Qaida-Anschlägen

Die politischen Vorstellungen des Terrornetzwerks Al Qaida stoßen einer US-Umfrage zufolge in vielen muslimischen Ländern auf Zustimmung. Allerdings hat nur eine Minderheit Verständnis für Anschläge auf Zivilisten.

Washington - Durchschnittlich 74 Prozent der Befragten in Ägypten, Marokko, Pakistan und Indonesien zeigten sich einverstanden mit dem Ziel der Al Qaida, die US-Armee aus allen muslimischen Ländern zu vertreiben. Nur eine Minderheit der Befragten in den vier Ländern hat dabei allerdings Verständnis für die Taktik von Al Qaida, ihre Ziele mit Anschlägen auf Zivilisten durchzusetzen, wie aus einer Umfrage der University of Maryland und des Washingtoner Instituts WorldPublicOpinion.org hervorgeht.

Besonders groß ist in den arabischen Ländern Ägypten und Marokko das Verständnis für Angriffe auf US-Soldaten im Irak: 91 Prozent der befragten Ägypter und 69 der Befragten in Marokko halten dies für legitim. In den nicht-arabischen Ländern Pakistan und Indonesien war die Zustimmung deutlich geringer. In allen vier Ländern war jeweils weniger als ein Drittel bereit, sich komplett von den Zielen und der Taktik von Al Qaida zu distanzieren. Hingegen sagten etwa in Ägypten 25 Prozent der Befragten, sie hießen die Taktik der Al Qaida einschließlich der Anschläge auf US-Bürger gut. In Indonesien waren es 15 Prozent, in Marokko und Pakistan neun beziehungsweise zehn Prozent.

Ägypten: Viel Verständnis für Selbstmordattentäter

Eine relative Mehrheit der Ägypter zeigte zudem Verständnis für Selbstmordattentäter. 41 Prozent sagten, es könne "oft" gerechtfertigt sein, wenn ein Muslim einen Selbstmordanschlag auf einen "Feind" verübt. 28 Prozent sagten, die sei "nie" gerechtfertigt. In den anderen untersuchten Ländern überwog die Ablehnung von Selbstmordanschlägen.

Für die Erhebung wurden den Organisatoren zufolge in jedem der vier Länder zwischen Dezember und Februar etwa tausend Menschen befragt. Die Befragungen fanden in Privathäusern statt. Als auffällig werten es die Autoren, dass insbesondere bei Fragen zur Al Qaida viele Befragten eine Antwort ablehnten. In Pakistan waren das je nach Frage bis zu 68 Prozent, in den anderen Ländern zwischen 14 und 35 Prozent. (tso/AFP)

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