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Wird er mit ihr gehen? Tim Kaine gilt als aussichtsreichster Vizepräsidenten-Anwärter für Hillary Clinton.

© Alex Wong/AFP

US-Vizepräsidentenkandidat: Clinton setzt auf Sicherheit

Tim Kaine gilt als Favorit bei Clintons Entscheidung über den Vize-Präsidenten. Er steht für nationale Sicherheit. Das Werben um Linke und Latinos hat nicht mehr Priorität

Hillary Clinton will am heutigen Freitag ihren Vizepräsidentschaftskandidaten vorstellen. Als Favoriten werden der Senator von Virginia Tim Kaine und Agrarminister Tom Vilsack, der frühere Gouverneur von Iowa, genannt. Die beiden Namen stehen für eine Verlagerung der wahlstrategischen Überlegungen unter dem Eindruck der Terrorangriffe in Europa, der Lage in der Türkei, der Schießereien in den USA und der Entscheidung des republikanischen Kandidaten Donald Trump für Mike Pence als Vize. Ihr „VP“, so die Abkürzung, soll für Expertise in nationaler Sicherheit stehen, sagen Berater. Den Republikanern, die sich als Garanten von „Law and Order“ anbieten, will Clinton demokratische Kompetenz entgegensetzen.

Ein Linker oder ein Latino könnten zusätzliche Wähler mobilisieren

Zuvor richteten sich die Spekulationen nach anderen Überlegungen. Clinton werde eine Person aus dem linken Parteiflügel wie Elizabeth Warren wählen, um die Anhänger von Bernie Sanders zu gewinnen, hieß es. Oder sich für eine Person hispanischer Abstammung wie Arbeitsminister Tom Perez entscheiden. Die Latinos hätten als größte Minderheit in den USA die Rolle einer Sperrminorität. Ohne einen signifikanten Stimmenanteil von ihnen könnten die Republikaner die Präsidentenwahl kaum gewinnen, zumal die Afroamerikaner nahezu geschlossen die Demokraten wählen.

Beide Überlegungen haben jetzt nicht mehr Priorität. Bernie Sanders hat zur Wahl Clintons aufgerufen. Und die Latinos werden ganz überwiegend die Demokraten wählen, nachdem Trump sie sich durch beleidigende Äußerungen entfremdet hat.

Auch einen Vize aus den "Swing States" hat Clinton erwogen

Auf der sogenannten „Short List“ potenzieller VPs stehen auch James Stavridis, von 2009 bis 2013 Oberkommandeur der Nato mit Sitz in Europa, Sherrod Brown, Senator von Ohio und erklärter Gegner von Freihandelsabkommen, der afroamerikanische Senator von New Jersey, Cory Booker, und der Gouverneur von Colorado, John Hickenlooper. Die Namen zeigen, dass Clinton auch darauf achtet, welche Swing States sie unbedingt gewinnen möchte.

Laut CNN und der „New York Times“ hat Tim Kaine, der dem außenpolitischen Ausschuss des Senats angehört, die besten Chancen. Mit der Vorstellung des VP am Freitag in Tampa, Florida, oder spätestens am Samstag in Miami möchte Clinton gleich nach dem Ende des republikanischen Parteitags die mediale Aufmerksamkeit zu den Demokraten ziehen. Ihre Convention beginnt am Montag in Philadelphia, Pennsylvania.

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