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Hillary

© AFP

US-Vorwahl: Hillary siegt in Texas und Ohio

Im Rennen um die Kandidatur fürs Weiße Haus ist bei den Demokraten wieder alles völlig offen: Hillary Clinton hat die Siegesserie von Barack Obama gestoppt. In Ohio gewinnt sie deutlich. In Texas lieferten sich beide Kontrahenten lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen - doch auch dort hat Hillary schließlich die Nase vorn.

Nach einer stundenlangen Zitterpartie ist die New Yorker-Senatorin Hillary Clinton zur Siegerin der Vorwahlen in Texas erklärt worden. Die Demokratin errang in dem Bundesstaat einen knappen Sieg gegen ihren Rivalen Barack Obama, wie mehrere US-Fernsehsender in der Nacht zu Mittwoch unter Berufung auf eine Teilauszählung der Stimmen berichteten. Nach Auszählung von etwa 90 Prozent der Stimmen kann sie dort mit etwa 51 Prozent der Stimmen rechnen, Obama nur mit 47 Prozent.

Zuvor hatte Clinton bereits in dem wichtigen Industriestaat Ohio triumphiert. "Wohin Ohio geht, geht die Nation", sagte eine jubelnde Clinton am Dienstagabend vor ihren Anhängern. Jetzt erst gehe der "historische Kampf" um die demokratische Nominierung richtig los, betonte sie.

Auch die Wahl in dem kleinen Bundesstaat Rhode Island konnte die Ex-First-Lady für sich entscheiden. Lediglich in dem kleinen Bundesstaat Vermont gewann Obama klar. Nachdem er bei den letzten elf Vorwahlen siegreich war, ist nun der Ausgang des Zweikampfs um die demokratische Nominierung wieder völlig offen. Insgesamt liegt Obama bei der Zahl der Delegierten für den Nominierungsparteitag aber noch knapp in Führung. Dem US-Sender CNN zufolge hat Obama bislang die Unterstützung von 1451 Stimmen, Clinton kommt auf 1365. Insgesamt werden 2025 Delegiertenstimmen benötigt.

McCain als klarer republikanischer Sieger

Senator John McCain dagegen ist nach Siegen bei den vier Vorwahlen die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl am 4. November sicher. Der 71 Jahre alte Vietnam-Veteran ging bei den Abstimmungen in Vermont, Ohio, Texas und Rhode Island als klarer Sieger ins Ziel. Nach einer CNN-Zählung kommt McCain auf mindestens 1195 Delegiertenstimmen bei dem Parteitag der Republikaner Anfang September, 1191 Delegierte sind für die Nominierung nötig. McCains Rivale, Mike Huckabee, landete bei den Abstimmungen weit abgeschlagen hinter McCain und erklärte seinen Ausstieg aus dem Rennen um die Kandidatur.

Noch am Wahlabend läutete der Senator aus Arizona bereits den Kampf ums Weiße Haus ein. "Der wichtigste Teil des Wahlkampfs beginnt jetzt", sagte er strahlend vor jubelnden Anhängern in Dallas (Texas). "Ich werde die Entscheidung verteidigen, dass Saddam Husseins Regime vernichtet wurde", sagte McCain. Er kündigte an, von Verbündeten künftig mehr Engagement im Afghanistan-Krieg einzufordern. US-Präsident George W. Bush will US-Medien zufolge bereits am Mittwoch seine Unterstützung für die Kandidatur des Senators erklären.

Schmutzige Vorwürfe in Texas

Clinton hatte einen Sieg in dem Industriestaat Ohio als extrem wichtig bezeichnet, um ihren Rückstand auf Obama aufzuholen und das Rennen um die Kandidatur für die Präsidentenwahlen im November zu gewinnen. Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton hatte sogar gesagt, seine Frau müsse in Ohio und Texas gewinnen, um weiter im Rennen bleiben zu können. Bei den Demokraten gab es eine Rekordbeteiligung der Wähler, hieß es.

Wahlkampfberater von Clinton warfen unterdessen Mitarbeitern von Obama Betrugsversuche bei den Wahlversammlungen der Demokraten in Texas vor. In einer eilig anberaumten Telefon-Konferenz mit  Journalisten beschuldigte Clintons Texas-Wahlkampfchef Ace Smith die Gegenseite, in dem US-Bundesstaat zu "skandalösen und undemokratischen Tricks" zu greifen. In einigen Wahllokalen hätten  Obama-Wähler den Anhängern Clintons den Zugang zu den Wahlversammlungen (Caucuses) verwehrt: "Obama-Anhänger haben die Wahlversammlungen übernommen und Clinton-Anhänger ausgeschlossen, die eigentlich Recht auf Zugang hatten."

Die Demokraten in Texas haben ein komplexes Vorwahlsystem, das Komponenten einer klassischen Vorwahl (Primary) mit  Wahlversammlungen (Caucuses) verbindet. Etwa zwei Drittel der Delegiertenstimmen des Staates für den Nominierungsparteitag im Sommer wurden tagsüber in den Primaries per einfacher Stimmabgabe in Wahllokalen bestimmt. Das restliche Drittel wird in Caucuses bestimmt, zu denen sich Parteianhänger nach Schließung der Wahllokale an mehr als 8000 Orten in Texas persönlich einfanden. Die nächsten Vorwahlen in einem großen US-Bundesstaat finden am 22. April in Pennsylvania statt. (jam/dpa/AFP)

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