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Politik: US-Wahl: Bushs Vorsprung in Florida schrumpft dramatisch

Mit einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore und George W. Bush sind die USA in die letzte Zählphase ihrer Präsidentenwahl gegangen.

Mit einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore und George W. Bush sind die USA in die letzte Zählphase ihrer Präsidentenwahl gegangen. In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchte die Wahlkommission in Palm Beach (Florida) am Sonntag, die Auswertung umstrittener Stimmzettel bis zur gerichtlich festgelegten Frist um 17 Uhr (23 Uhr MEZ) zu beenden. Von ihrem Ergebnis hing ab, ob der Demokrat Gore oder der Republikaner Bush in Florida siegt und die zur Wahl zum Präsidenten erforderlichen 25 Stimmen des Bundesstaates beanspruchen kann.

Es wurde damit gerechnet, dass die Innenministerin von Florida, Katherine Harris, noch am Abend das vorläufige amtliche Endergebnis der Wahl in ihrem Staat bekannt geben werde. Allerdings wollen sowohl Demokraten als auch Republikaner das Ergebnis je nach Ausgang anfechten. Außerdem hat das Oberste Gericht der USA eine Klage der Republikaner gegen die Nachzählung in Florida angenommen und für kommenden Freitag eine mündliche Verhandlung in Washington angesetzt. Es wird also wohl noch mindestens eine weitere Woche bis zur Entscheidung über den künftigen US-Präsidenten vergehen.

Der Vorsprung von Bush war vor allem durch die in der Nacht zum Sonntag im Bezirk Broward (Florida) beendete Nachzählung auf 408 von knapp sechs Millionen abgegebenen Stimmen geschrumpft. Das war weniger als die Hälfte des ihm zuvor zugeschriebenen 930-Stimmen-Vorsprungs. Aus Palm Beach lagen keine zuverlässigen Zahlen vor. Doch blieben die Zugewinne Gores hier weit unter den Erwartungen der Demokraten.

Am Wochenende waren die Nachzählungen von Protesten und Demonstrationen begleitet. Die Republikaner übten erneut scharfe Kritik an der Bewertung umstrittener Wahlzettel in den Hochburgen der Demokraten, die Gore bevorzuge. Ihre Anhänger forderten bei lautstarken Demonstrationen ein Ende der Nachzählungen. Demokraten warfen ihnen vor, sie wollten die Zählkommissionen einschüchtern.

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